Dienstag, 7. April 2020

Lass die Angst los...

Angst hat eine klare Berechtigung in unserer menschlichen Existenz. Sie stellt im Falle einer konkreten Gefahr die nötigen physischen Mechanismen und chemischen Reaktionen bereit, welche wir brauchen, um dieser Gefahr zu entkommen. Ist die Gefahr jedoch nicht konkret, sondern hypothetisch, dann ist die Angst eher lähmend und schadet unserer Gesundheit.

So viel in drei Sätzen zu dem, was ohnehin schon allgemein hinreichend bekannt ist und was dennoch in den Leben vieler Menschen kaum Beachtung findet.
Und mir ist auch klar, warum das so ist. Warum die Angst toleriert wird und darüber hinaus auch noch den Gedanken vertraut wird, die analog zur Angst entstehen. In der augenblicklichen Situation wird es umso schwerer für ohnehin schon ängstliche Menschen. Die Gefahr lauert jetzt empfunden überall.
Die Medien verbreiten das Bild einer gefährlichen Krise. Ganz gleich, ob dieses Bild gerechtfertigt ist oder nicht. Die Angst, welche bewusst provoziert wird, macht die Menschen krank. Es ist für viele ein dauerhafter Stress, ausgelöst durch die Sorge um die Gesundheit der Angehörigen, der Sorge um den Job oder ob es morgen noch Lebensmittel im Supermarkt gibt.
Angst war schon immer ein Verkaufsschlager. Und auch jetzt wird gehortet, gehamstert, abgesichert und sich informiert, was das Zeug hält. Für die wenigsten ist dabei die Gefahr real greifbar. Der unsichtbare Feind, von dem man nicht weiß, wann er an die Tür klopft, ist viel schlimmer, als der Löwe der plötzlich aus dem Busch springt. Unser Organismus ist für nicht konkrete Gefahren nicht gemacht. Und ich denke, dass viele sogenannte Zivilisationskrankheiten genau da ihren Ursprung oder wenigstens einen großen Verstärker haben.
In meinen Augen hat die Angst vor dem Unbekannten noch einen schlimmeren Effekt. Sie macht es unmöglich, sich für die Qualitäten zu öffnen, welche das Leben lebenswert und schön machen. Sie macht es unmöglich zu erkennen, dass wir mehr sind als das, was uns im Spiegel entgegen blickt. Diese Angst nimmt uns unser Geburtsrecht zu erkennen, was wir sind und immer sein werden.

Ich habe mich in den letzten Wochen recht intensiv mit dieser Krise befasst und mir die schlimmsten Szenarien angehört, die auf verschiedenen Seiten gezeichnet werden. Das war schon im Ansatz nicht leicht, da uns immer bloß eine Seite verkauft werden soll. Das beunruhigendste für mich persönlich, ist die Zensur und die Diffamierung nicht regierungskonformer Aussagen. Als jemand, der demokratische Grundsätze immer für selbstverständlich hielt, ist das die ernüchterndste Erkenntnis.
Es ist letztlich im Umgang mit der Krise aber egal, ob die Angst eher von den potentiellen Gefahren einer Erkrankung oder von demokratiefeindlichen Bewegungen herrührt. Es ist einfach wichtig, mit dem Gefühl aufkommender Angst umzugehen und sich von korrespondierenden Gedanken zu emanzipieren.
Das soll verhindert werden und dagegen muss etwas getan werden. Denn es ist leicht an der Rhetorik und Häufigkeit bestimmter Artikel in den meisten Medien zu erkennen, dass die Absicht besteht, Angst zu säen. Sachliche Informationen lesen sich anders. Wie aber soll mit Angst im Bauch verantwortungsvoll und klaren Geistes gehandelt werden?
Unter dem lähmenden Einfluss von Angst folgen die Menschen viel leichter den teils harschen Auflagen, die nun in den meisten Ländern aktiv werden. Ängstliche Menschen nehmen einen möglichst radikalen Lockdown und den Tod kleiner und mittlerer Betriebe viel leichter hin bzw. unterstützen die Maßnahmen sogar. Es wird nicht mehr nachgedacht sondern nur noch nach Beruhigung gesucht – nach etwas, das die Sorge vor den möglichen Folgen des viel beschriebenen Virus nimmt.
Die Geschichte zeigt uns, dass solche Szenarien ganz schnell eskalieren und die bestehenden Regeln zugunsten radikaler Tendenzen auflösen können.
Deshalb gilt es besonders jetzt, das Bewusstsein beständig zu schulen und sich nicht klein zu machen und vor Angst zu kuschen. Fühlt die Angst im Körper, lokalisiert sie, macht eure Gedanken frei und verbleibt wertfrei mit dem Gefühl, welches die Angst in eurem Körper auslöst. Das ist eine einfache Übung. Sofern ihr sie beständig und richtig ausführt, kann keine Angst der Welt auf Dauer standhalten. Dann kann man die Welt wieder mit klaren Augen sehen und das z.T. seltsame Spiel erkennen, das mit uns getrieben wird.

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