Lass die Angst los...
Angst
hat eine klare Berechtigung in unserer menschlichen Existenz. Sie
stellt im Falle einer konkreten Gefahr die nötigen physischen
Mechanismen und chemischen Reaktionen bereit, welche wir brauchen, um
dieser Gefahr zu entkommen. Ist die Gefahr jedoch nicht konkret,
sondern hypothetisch, dann ist die Angst eher lähmend und schadet
unserer Gesundheit.
So
viel in drei Sätzen zu dem, was ohnehin schon allgemein hinreichend
bekannt ist und was dennoch in den Leben vieler Menschen kaum
Beachtung findet.
Und
mir ist auch klar, warum das so ist. Warum die Angst toleriert wird
und darüber hinaus auch noch den Gedanken vertraut wird, die analog
zur Angst entstehen. In der augenblicklichen Situation wird es umso
schwerer für ohnehin schon ängstliche Menschen. Die Gefahr lauert
jetzt empfunden überall.
Die
Medien verbreiten das Bild einer gefährlichen Krise. Ganz gleich, ob
dieses Bild gerechtfertigt ist oder nicht. Die Angst, welche bewusst
provoziert wird, macht die Menschen krank. Es ist für viele ein
dauerhafter Stress, ausgelöst durch die Sorge um die Gesundheit der
Angehörigen, der Sorge um den Job oder ob es morgen noch
Lebensmittel im Supermarkt gibt.
Angst
war schon immer ein Verkaufsschlager. Und auch jetzt wird gehortet,
gehamstert, abgesichert und sich informiert, was das Zeug hält. Für
die wenigsten ist dabei die Gefahr real greifbar. Der unsichtbare
Feind, von dem man nicht weiß, wann er an die Tür klopft, ist viel
schlimmer, als der Löwe der plötzlich aus dem Busch springt. Unser
Organismus ist für nicht konkrete Gefahren nicht gemacht. Und ich
denke, dass viele sogenannte Zivilisationskrankheiten genau da ihren
Ursprung oder wenigstens einen großen Verstärker haben.
In
meinen Augen hat die Angst vor dem Unbekannten noch einen schlimmeren
Effekt. Sie macht es unmöglich, sich für die Qualitäten zu öffnen,
welche das Leben lebenswert und schön machen. Sie macht es unmöglich
zu erkennen, dass wir mehr sind als das, was uns im Spiegel entgegen
blickt. Diese Angst nimmt uns unser Geburtsrecht zu erkennen, was wir
sind und immer sein werden.
Ich
habe mich in den letzten Wochen recht intensiv mit dieser Krise
befasst und mir die schlimmsten Szenarien angehört, die auf
verschiedenen Seiten gezeichnet werden. Das war schon im Ansatz nicht
leicht, da uns immer bloß eine Seite verkauft werden soll. Das
beunruhigendste für mich persönlich, ist die Zensur und die
Diffamierung nicht regierungskonformer Aussagen. Als jemand, der
demokratische Grundsätze immer für selbstverständlich hielt, ist
das die ernüchterndste Erkenntnis.
Es
ist letztlich im Umgang mit der Krise aber egal, ob die Angst eher
von den potentiellen Gefahren einer Erkrankung oder von
demokratiefeindlichen Bewegungen herrührt. Es ist einfach wichtig,
mit dem Gefühl aufkommender Angst umzugehen und sich von
korrespondierenden Gedanken zu emanzipieren.
Das
soll verhindert werden und dagegen muss etwas getan werden. Denn es
ist leicht an der Rhetorik und Häufigkeit bestimmter Artikel in den
meisten Medien zu erkennen, dass die Absicht besteht, Angst zu säen. Sachliche Informationen lesen sich anders. Wie aber soll mit Angst im Bauch verantwortungsvoll und klaren
Geistes gehandelt werden?
Unter
dem lähmenden Einfluss von Angst folgen die Menschen viel leichter
den teils harschen Auflagen, die nun in den meisten Ländern aktiv
werden. Ängstliche Menschen nehmen einen möglichst radikalen
Lockdown und den Tod kleiner und mittlerer Betriebe viel leichter hin
bzw. unterstützen die Maßnahmen sogar. Es wird nicht mehr
nachgedacht sondern nur noch nach Beruhigung gesucht – nach etwas,
das die Sorge vor den möglichen Folgen des viel beschriebenen Virus
nimmt.
Die
Geschichte zeigt uns, dass solche Szenarien ganz schnell eskalieren
und die bestehenden Regeln zugunsten radikaler Tendenzen auflösen
können.
Deshalb
gilt es besonders jetzt, das Bewusstsein beständig zu schulen und
sich nicht klein zu machen und vor Angst zu kuschen. Fühlt die Angst
im Körper, lokalisiert sie, macht eure Gedanken frei und verbleibt
wertfrei mit dem Gefühl, welches die Angst in eurem Körper auslöst.
Das ist eine einfache Übung. Sofern ihr sie beständig und richtig ausführt, kann keine
Angst der Welt auf Dauer standhalten. Dann kann man die Welt wieder mit klaren
Augen sehen und das z.T. seltsame Spiel erkennen, das mit uns getrieben wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen