tag:blogger.com,1999:blog-14835821041824126872024-03-06T03:28:26.091+01:00Erwillnurspielen...(Angst-)Frei, subjektiv, inspiriert...
Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.comBlogger65125tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-67395671971117076942022-04-13T12:38:00.006+02:002022-04-13T18:38:41.084+02:00Umgang mit der Welt<p>
</p><p><span style="font-size: medium;">Es ist möglich, hundert
Jahre zu leben, ohne etwas zu lernen, das für mehr als die
eingebildete Existenz gut ist. Es ist möglich, in einem langen Leben
nichts zu lernen, was uns über den egomanen Geist hinauswachsen
lässt und uns unsere eigene immerwährende Freiheit vermittelt. Wie
sollte es sonst möglich sein, dass wir permanent älteren Menschen
mit der emotionalen Reife von Teenagern begegnen, welche nie einen
Blick nach Innen gewagt haben? <br />Es sind zugleich jene Menschen,
welche zur Zeit die Geschicke der Welt bestimmen. Es ist nicht die
Zeit der weisen Führung und das soll es auch nicht sein. Es ist die
Zeit des Dramas und des Schreckens innerhalb dieser Illusion einer
Welt. </span>
</p>
<p><span style="font-size: medium;">Eine in Angst und Schrecken
versetzte Menschheit erkennt in der Gier einen Ausweg – die
Vermehrung des Kapitals darf nicht stoppen. Nur sehr wenige suchen
den Ausweg in einer tieferen Wahrheit. <br />Um uns herum können wir
die Not sehen, welche dazu drängt, so viel wie nur möglich an sich
zu reißen, um das eingebildete Selbst in Sicherheit zu wägen.</span></p>
<p><span style="font-size: medium;">Es wird darüber gesprochen,
dass der Wohlstand nun für uns alle langsam schwindet und die,
welche darüber sprechen, wird es nicht betreffen. Es wird über die
Ungerechtigkeit in der Welt von Personen debattiert, welche diese
Ungerechtigkeit an vorderster Front immer wieder aufs Neue
etablieren. In den Medien wird ständig eine andere sprichwörtliche
Sau durch das Dorf gejagt, aber der Jäger wird nicht wirklich für
uns sichtbar. Alles scheint fleißig daran zu arbeiten, das leichte
Leben unerträglich schwer werden zu lassen. </span>
</p>
<p><span style="font-size: medium;">Es gibt nachvollziehbare
Gründe für den Zustand dieser Welt. Es ist möglich, zu den
sogenannten Mächtigen zu gehören, ohne einen Funken Weisheit und
ohne ein Herz für andere zu haben. Das Herz muss korrupt und der
Geist pathologisch narzisstisch sein, um zu denen gehören zu können,
welche den Schrecken verbreiten. </span>
</p>
<p><span style="font-size: medium;">Sich nicht daran zu
beteiligen ist ein erster Schritt. Den Fernseher <u>nicht</u>
anzuschalten, die Nachrichten <u>nicht</u> zu verfolgen, soziale
Medien <u>nicht</u> zu bedienen... ist ein essentieller Schritt, um
dem depressivem Niederschlag zu entkommen bzw. sich dem nicht
auszusetzen. <br />Sich darüber bewusst zu sein, dass <u>nichts</u>,
was ich in den Medien sehe oder lese, hilfreich sein soll. Es gibt
einen Grund, warum jeder ein „Smart“phone mit sich herumträgt.
Es ist die Möglichkeit, ganz smart jeden jederzeit und überall zu
beeinflussen. Das funktioniert gut, sofern die geistigen Impulse
nicht von einer tieferen Ebene erkannt werden. Diese Technik ist die
ultimative Zerstreuung für den Geist, der sich nicht mehr auf das
Wesentliche fokussieren kann, sondern sich im künstlichen Chaos
verliert. Es ist die ultimative Überforderung für das Herz, welche
mit der Fülle an Negativität nicht umzugehen weiß. Das alles macht
es schwer, sich selbst zu erkennen und die Illusion zu durchblicken.
Das macht uns zu Mitläufern und -tätern.</span></p>
<p><span style="font-size: medium;">Es gibt eine Zeit, sich mit
dem Geschehen in der Welt auseinander zu setzen und die Überschriften
zu lesen. Das sollte immer nur nach(!) der bestmöglichen Zentrierung
auf DAS erfolgen. Nach der bestmöglichen Meditation. Nachdem wir im
Herzen ruhen und erkennen, dass die Welt in uns stattfindet und nicht
umgekehrt.</span></p>
<p><span style="font-size: medium;">Eine Welt in Angst und
Schrecken ist auch die ultimative Motivation für die eigentliche
Suche. Es ist die Zeit, die Stille zu bevorzugen, sich ein Refugium
im eigenen Heim zu schaffen, im Herzen zu ruhen und zu erkennen. </span>
</p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-3555443266008622582022-02-04T07:51:00.009+01:002022-02-04T23:27:28.687+01:00Klarheit im Handeln<h3 class="western"></h3>
<p><span style="font-size: medium;">Wer kennt diesen extrem starken Moment innerer Sicherheit, wenn einem
plötzlich völlig klar ist, was zu tun ist? Vielleicht nach einer
Zeit des Zweifelns und Haderns und längeren Abwartens. Manchmal
kommt dann dieser Augenblick der inneren Ausrichtung; dieser magische
Moment, in dem sich alles zusammenfügt und kein Zweifel mehr
besteht. Man darf im Einklang mit einer Gewissheit und daraus
resultierender Begeisterung handeln. Zumindest für eine Weile,
welche aber genügen mag, um die Richtung im Leben zu ändern. </span>
</p>
<p><span style="font-size: medium;">Wie wertvoll dieser Moment
für den Lebensweg tatsächlich ist, lässt sich nur retrospektiv erkennen - vielleicht erst viele Jahre später, nachdem das Leben einige Abzweigungen geommen hat. War es
tatsächlich der notwendige, lebensverändernde Kick oder war es bloß
ein Zwischenspiel auf einer längeren Reise, die viele Umwege in Kauf
nahm?</span></p>
<p><span style="font-size: medium;">Vielleicht liegt der Wert
auch viel mehr im Augenblick der Gewissheit an sich. Diese
Augenblicke innerer Fügung sind magisch. Es stellt sich eine
Synchronizität mit dem Leben ein, welche ungeheuer befriedigend ist.
Sie schenkt uns nicht bloß geistige Klarheit und innere
Motivation, sondern eine seltene Sicherheit, eine zweifelsfreie
Einheit mit dem Lebensweg. Man weiß um die richtige Entscheidung und
ist geradezu elektrifiziert von der Schönheit des Moments. </span>
</p>
<p><span style="font-size: medium;">Als ob uns eine innere Hand
führt und wir uns in diese Hand legen dürfen mit dem Gefühl, dass
alles gut ist und wir glücklich und beschützt handeln dürfen.</span></p>
<p><span style="font-size: medium;">Nein, man kann diese Momente
nicht produzieren oder willentlich fördern. Wie sollte das auch
gehen? Wir haben uns möglicherweise eine Weile in einer Sackgasse
befunden, uns evtl. damit arrangiert oder nach Auswegen gesucht - es
spielt keine Rolle. Die Hand wird uns gereicht oder nicht, ganz
gleich ob wir glauben, es wert zu sein oder nicht; ob wir zuvor gut
oder schlecht gehandelt haben. Der Grund für dieses Geschenk bleibt
uns verborgen.</span></p>
<p><span style="font-size: medium;">Warum spreche ich das also
an? Eigentlich nur aus dem Grund, weil es eines dieser Wunder im
Leben ist, noch lange bevor wir das Wunder des Lebens begreifen
dürfen. Diese seltenen Momente sind eine tatsächliche Handreichung,
nicht nur zum Zwecke einer erleichterten Lebensentscheidung, sondern
für die Einsicht, dass wir kein verlorener Organismus in einer
großen Welt sind. <br />Und das ist die eigentliche Magie: zu
erkennen, dass wir Teil eines großen Ganzen sind. Vielleicht
gewinnen wir Klarheit über unseren Weg; viel wichtiger ist aber das
Verstehen, dass es eine innere Führung gibt. Es offenbart sich in solchen
Momenten eine Sicherheit und Verbundenheit mit dem Leben – für einen Augenblick öffnet sich ein Schleier. Und das wiederum setzt eine Reise in Gang, die alles verändern kann.<br /></span></p>
Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-10998796744309746672022-01-08T18:30:00.000+01:002022-01-08T18:30:24.619+01:00Ansatzpunkte für den westlichen Menschen<p>
</p><p style="font-weight: normal;">
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Was bedeutet "leben" für uns? Spielt sich letzlich nicht alles in dem kleinen Erfahrungsspektrum ab, in
welchem „wir“ erleben? Alles andere ist sogenannter „mind-stuff“, d.h. Konzepte, Vorstellungen, Interpretationen. Da gibt es die Erlebnisebene und das, was wir im Kopf an Vorstellungen und Ideen mit uns rumtragen.<br />Hinzu kommt, alles
ist permanent in Veränderung. Das ist auch eine Interpretation, um das Leben zu beschreiben: es ist ständig in Veränderung und nichts bleibt so, wie es ist. Das schließt uns mit ein: wir
sind auch in Veränderung. Unser Geist, unsere Gefühle, und
insbesondere unser Körper. <br />Die einzige Konstante, die wir in uns
ausmachen können, ist die Seinsebene, welche unsere Aufmerksamkeit
entstehen lässt; nur über diese Aufmerksamkeit können wir
überhaupt mit Hilfe unserer Sinne erfahren und erleben. Dies ist eine
wichtige Erkenntnis eines jeden nach Wahrheit forschenden Menschen:
die Aufmerksamkeit ist der Schlüssel, da sie innerhalb des
Veränderlichen konstant bleibt.<br /><br />Unsere
Erfahrungen machen wir täglich innerhalb zwei der drei Phasen, die
wir jeden Tag bzw. jede Nacht durchleben. Einerseits die Wach- und die Traumphase, welche mit Erlebnissen angereichert sind und andererseits die Tiefschlafphase, in welcher wir reines
Sein ohne Erfahrung sind - und damit auch ohne Erinnerung und ohne Anstrengung.
<br />Nichtexistenz, wie im Tiefschlaf ist also auch ein Zustand, der für uns
selbstverständlich und erstrebenswert sein müsste. Unbewusst ist er
das auch, da niemand seinen Tiefschlaf und damit das süße Schwinden
aller Probleme missen möchte. Die Aufmerksamkeit darf dann in ihrer
Quelle ruhen – als Folge erfahren wir Entspannung, Erholung und Heilung für
Körper und Geist. <br />Rechte Meditation bewirkt etwas ähnliches -
wir erlernen diese Perspektive innerhalb des Tages einzunehmen, was
eine Loslösung von der Person bewirkt und einen Blick in die wahre
Beschaffenheit dieser Welt gewährt und ihre Natur offenbart, die
nicht „fest“ ist, sondern eher wie eine Projektion anmutet. </span></span><br />
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Der
Held der eigenen Story</b></span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
täglichen Erfahrungen werden nur durch unsere Erinnerung greifbar.
Wie ein unvollständiges Mauerwerk werden Erinnerungen bruchstückhaft
aneinandergereiht, bis sich eine fadenscheinige Geschichte ergibt,
die wir dann unser Leben nennen. Diese Geschichte bzw. die
choreographierten Erinnerungen, aus welchen sie besteht, sind
fehlerhaft, subjektiv, lückenhaft und oft ziemlich verlogen.
Verlogen deshalb, weil das geistige Selbstbild auf eine gewisse
Integrität angewiesen ist. In unserer Erinnerung bearbeiten wir
Ereignisse so lange bis wir damit leben können. Wir bleiben der
„Gute“ in unseren eigenen Story, indem wir andere herabsetzen,
die Ereignisse und die Perspektive drehen, so weit wir es vertreten
können und die Geschichte im Kopf konsistent bleibt. Es ist ziemlich
faszinierend, dass wir das alles am Ende auch noch selbst glauben.
<br />Wer hat noch nie zwei zerstrittene Lager erlebt? Jeder Beteiligte hat
seine eigene Perspektive auf den Streit und jeder hat zweifelsfreie
Beweise für die eigene Unschuld und die Verkommenheit der
Gegenseite. Es wäre fast lustig, wenn es nicht so viel Leid erzeugen
würde.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
Erinnerung ist damit tückisch, aber ohne Erinnerung bliebe nur der
Augenblick. Das Ego bzw. die Person erführe ein Gefühl größter
Orientierungslosigkeit. Unser Erinnerungsspeicher, wie intakt oder
beschränkt er auch sein mag, gibt uns eine Chronologie und damit
einen Anhaltspunkt, wo und wann wir uns befinden („Gestern war ich
traurig, allein und krank, heute koche ich gutgelaunt einen Eintopf
und morgen muss ich leider wieder zur Arbeit, wo ich mindestens einen
Kollegen nicht ausstehen kann.“).</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
Person ist abhängig von dieser Geschichte, so unwahr bzw. so
erfunden sie auch sein mag. Unser Geist muss immer in einer Beziehung
zur Zeit, zu einem Ort, zu Objekten bzw. anderen Menschen stehen.
Ohne diese Koordinaten und nur mit der Erfahrung des Moments würden
wir unser menschliches Dilemma gegen immerwährenden Frieden
tauschen. Wir könnten aus unseren Erfahrungen weder ein Problem
stricken noch könnten wir uns ein angenehmes Ereignis
herbeiwünschen. Wir würden völlig im Einklang mit den Ereignissen
des Lebens fließen ohne ein Bedürfnis nach Veränderung. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Die
Story als Daseinsberechtigung</b></span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
Person würde vergehen und auf das, was übrig bliebe, möchte kein
Verstand bauen. Es ist für unseren Geist, d.h. unser Denken und
unser persönliches Empfinden, kein guter Deal, die Existenz der
Person und ihre Daseinsberechtigung aufzugeben. <br />Dabei sind Denken
und Fühlen nichts als mit der Zeit tiefer werdende Furchen unserer
Psyche, durch welche alle Ereignisse strömen, die uns das Leben
schenkt. Das heißt, die Erfahrungen werden mit der Zeit durch immer
gleiche Mechanismen des Geistes verzerrt. Wie ein Automat, der nur
Kaffee und Tee oder aber eine Auswahl an Kaltgetränken ausspuckt,
wird das Leben innerhalb tief geprägter Pfade, unserer sogenannten
Psyche, wahrgenommenen. Die Absurdität einer Idee von einem freien
Willen kann man leicht erkennen, betrachtet man ältere Menschen und
ihre Gewohnheiten, Muster und eingefahrenen Verhaltensweisen, die
manchmal wie eine Satire von Loriot anmuten. Die Person ist doch von
Kindheit an lediglich ein Produkt ihrer eigenen Vergangenheit und
entscheidet immer aufgrund vergangener Prägungen.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Der
Versuch, dem entgegen zu arbeiten und das Bemühen, die Denkweise und
das Verhalten zu ändern, ist sicherlich nicht falsch, aber letztlich
auch ein verlorener Kampf gegen die Zeit, den niemand gewinnt. <br />Der
totale Reset welcher durch das Fallenlassen des Geistes und seiner
Prägungen entsteht ist ungleich nachhaltiger und befreiender. Der
begnadete Lehrer Nisargadatta Maharaj erklärte, dass die
Realisierung der wahren Natur nur durch das Sterben der Person
während der Lebenszeit erfolgen kann. Unser eigentliches Selbst kann
niemals sterben, da es nie geboren wurde.</span></span><br />
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Westlicher,
dominanter Geist</b></span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">In
der Umsetzung bedeutet dies, die Ereignisse und Erfahrungen im Leben
aus der Perspektive des Seins und diesen angelernten Impuls aus dem
Zustand der Loslösung lediglich zu beobachten, jedoch nicht die
Aufmerksamkeit darin zu verlieren. Das ist leichter gesagt als getan.
Es bedarf für die meisten Seelen einer Zeit der Annäherung; einer
Zeit der Meditation, der Reflektion und des Lernens. <br />Insbesondere
für uns westliche Menschen scheint es nötig, den Umgang mit einem
starken Geist zu erlernen und diesen durch sich selbst auszuhebeln,
sind wir doch durch unsere Erziehung darauf trainiert, alles zu
analysieren und uns gedanklich mit allem auseinander zu setzen. Unser
Geist ist so stark, dass er sich alles zu eigen macht, sogar
spirituelle Erlebnisse, und diese einer Person zuschreibt.
Empfehlenswert und beispielhaft in diesem Zusammenhang ist z.B. das
Buch „Dialogues of Reality“, von Robert Powell; er ist ein
Schüler Nisargadatta Maharaj´s, welcher als Westler mit einer
akademischen Ausbildung eine für uns nachvollziehbare Sichtweise
einnimmt. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Unsere
westliche Ausrichtung ist nun einmal auf die Erhöhung des
Individuums konzentriert und damit auf die Priorisierung unserer
Person. Innerhalb einer säkularisierten Gesellschaft erfordert dies
ein tiefes Verständnis um die eigene Natur und die Trittfallen, in
welche unser Geist ständig tappt. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das
ist ein Schlüssel für die Entkrampfung der Aufmerksamkeit, welche
sich das gesamte Leben in die winzige Wahrnehmungsebene einer Person
und ihres Geistes gezwängt hat. In der Loslösung der Aufmerksamkeit
von dem Glauben an die Realität dieser Person liegt der Schlüssel
zur eigentlichen Befreiung. </span></span>
</p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-82407371149157790692021-12-08T18:49:00.007+01:002021-12-09T06:15:49.032+01:00Die eine Konstante<p>
</p><p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
Suche nach Zufriedenheit im Leben treibt natürlicherweise jeden im
Leben um. Lebensglück fordert indirekt immer das Finden einer
Konstante. Der Mensch sucht nach etwas, das sich im Leben nicht mehr
verändert; etwas, das ihn nicht mehr verlässt, wie eine Verkörperung
des Glücks, die beständig bleibt. <br />Verlieren wir das, was uns Glück
beschert, führt das automatisch zu Trauer. Es ist in uns angelegt,
dass wir unangenehme oder gar lebensbedrohliche Gefühle zu meiden
versuchen und uns nach einer Konstante sehnen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ein
erhofftes Glück mag tausend Dinge und für jeden etwas anderes
bedeuten, ganz abhängig von unseren individuellen Vorlieben und
Vorstellungen. Das ist eine Frage unserer sozialen Prägung oder
anders ausgedrückt: unserer Programmierung. <br />Glück mag die Liebe
durch einen Seelenpartner bedeuten, der uns nie mehr verlässt, die
Heimat, die uns keiner raubt oder die Freiheit, immer unterwegs zu
sein und großartige Erlebnisse zu haben. Die Hoffnung nach der
Erfüllung dieses Glück ist der Grund, warum Menschen heiraten, ein
Haus bauen, an ihrer Karriere arbeiten oder immer versuchen auf
Reisen zu sein.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es
ist die natürliche Präferenz, das Glück dem Unglück vorzuziehen
und, ergo, so zu leben, wie es uns halt glücklich macht. Direkt
daran gekoppelt ist die irrige Idee, dass uns etwas oder jemand erst
dieses Glück geben oder es in uns erwecken müsste. Das glauben wir,
weil wir es nicht besser wissen und da niemand war, der uns etwas anderes beibringen konnte. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Irgendwann
im Verlauf des Lebens dämmert es vielleicht, dass es diese durch
eine Sache verkörperte Konstante nicht gibt. Im Leben kommt und verschwindet alles, nichts scheint für die Ewigkeit
gemacht. Ewigkeit ist ohnehin ein Konzept, das wir mit dem Verstand
nicht greifen können, obwohl es eine magische Anziehung auf uns
ausübt. Das beginnt schon mit unserem Körper, mit dem wir nur eine
bestimmte Zeit gesegnet sind. Aber es ist nicht bloß die
vergängliche menschliche Hülle, sondern alles, was uns scheinbar
umgibt. Nichts davon ist bleibend oder beständig. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Gehen
wir einen Schritt zurück und werfen einen Blick auf unsere Welt,
dann müssten wir spätestens seit den Erkenntnissen des letzten
Jahrhundert zutiefst erschüttert sein. In der Schule lernen die
Kinder bereits, dass die Zeit, welche unser Leben ordnet, abhängig
von Geschwindigkeit und Gravitation ist. So ist messbar, dass die
Zeit im hohen Gebirge minimal schneller verläuft als auf dem Level
des Meeresspiegels; auf Planeten mit großer Gravitation entsprechend
schneller und bei Lichtgeschwindigkeit steht sie für den Reisenden
theoretisch förmlich still. Auf einer subjektiven Ebene ist Zeit
ebenfalls relativ, da verschiedene Ereignisse auf uns wirken und das
Zeitempfinden dehnen oder beschleunigen. Und die Zeit ist nur eine
der Größen, die wir in unserem Leben fälschlicherweise als eine
Konstante anerkennen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
Wahrheit kann unangenehm scheinen; die Wahrheit, dass unsere
Lebenswelt nicht den angenommenen Gesetzmäßigkeiten und Konstanten
unterliegt, wie wir vielleicht glauben wollen. Leben, Zeit, Raum,
geliebte Menschen, Besitz und Macht sind bestenfalls geliehen und wir wissen
nicht einmal, für wie lange.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wenn
uns etwas Beständiges glücklich machen soll, dann muss es etwas
sein, das immer da ist und bereits immer da war. Wie sollte es sonst eine Konstante sein? </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es
gibt nur einen Weg, diese Konstante zu finden. Dafür müssen wir
ganz genau schauen und an uns selbst erforschen, was dies sein kann.
Es kann kein Ding bzw. ein Objekt sein, da alle Objekte im Leben
auftauchen und irgendwann wieder verschwinden. Diese ganze
Subjekt-Objekt Beziehung ist nicht zuletzt der Grund für das duale Dilemma, welches uns immer zwischen Glück und Leid schwimmen
lässt. Das mag menschlich genannt werden, es ist aber sicherlich
nicht der sprichwörtlichen Weisheit letzter Schluss.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
einzige Konstante, die wir finden können, ist das, was bereits unser
gesamtes Leben durch unsere Augen blickt und über die Sinne das
Leben erfährt. Es ist dieses (scheinbar) innere Wesen, das sich nie
verändert hat. Prüft man es genau, dann war es mindestens das
gesamte Leben da; ob mit 5, 50 oder 75 Jahren - es war immer gleich. Es
ist das, was alle Umstände unberührt akzeptiert, ob nachts, im
wilden Traum oder tags, im drögen Alltag. Es fühlt sich immer gleich friedlich, still und beständig an. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Da
diese innere Natur nicht immer für uns greifbar ist,
können wir nach dem suchen, was sich darin finden lässt, wie z.B.
Frieden oder Liebe. Die einfache Praxis, die wir leben und steuern
können, scheint einfach und schwierig zugleich: die Aufmerksamkeit auf einer dieser Qualitäten ruhen zu lassen, und dabei nicht abzudriften, um
irgendwelchen Gedanken zu folgen. Irgendwo lässt sich Frieden in uns
finden, vielleicht ist das Empfinden dafür zunächst klein; bleibt
die Aufmerksamkeit auf dieser Qualität wird auch der Frieden
dominanter. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Dabei
sollte an nichts festgehalten werden. Den Geist mehr und mehr zu
leeren und die Pforte zu durchschreiten, welche durch die tägliche
Schulung der Aufmerksamkeit geöffnet wird. Und schon werden wir auf einen
mysteriösen Weg geführt.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ein
Ergebnis der täglichen Praxis, des dauerhaften Verweilens in unserer
eigentlichen Natur wird dann offenbar. Es fällt irgendwann auf, dass <b>keine
Konstante mehr benötigt wird, da derjenige, welchen es nach einer
Konstante verlangt, wegfällt. Gleichzeitig ist da die Realisation,
dass das, was übrig bleibt und was wir im Kern sind, selbst diese ewige Konstante ist. </b></span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-weight: normal;">An
dem Punkt setzen tiefe Erleichterung und Glück ein. Wir waren immer
das, wonach wir suchten. Es liegt alles in uns. Das hat und wird uns
niemals verlassen, wir sind es selbst!</span></span></span></p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-89903097645402932822021-10-03T14:04:00.012+02:002021-10-08T14:45:59.662+02:00Behüter des Lebens<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ein
Samen wurde vom Sturm getragen, weit weg vom Ort, wo er geboren war.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">In
ein fremdes Land mit fremden Boden und fremden Gewächsen.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Anders
war es dort. Unwirtliche, harte Erde und nur wenig Wasser.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Konnte der Samen hier überleben? Dürre, karge Pflanzen, mehr schlafend als wach, waren
hier zu Hause. </span></span></p><p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Steinig, trostlos und verlassen wirkte das Land. Der
wenige Regen reichte kaum für die Kraft zum Keimen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Nur
die Gnade des Willens zum Leben ließ kleine Wurzeln wachsen und
winzige Blätter sprießen.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;">„<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Oh
Behüter aller Pflanzen, bitte erbarme Dich meiner! Wie soll ich hier
für Dich gedeihen, um Dich zu erfreuen mit meinen bunten Blüten und
meinem süßen Duft?“ </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Lange
blieb das Pflänzchen scheinbar ungehört und kauerte in der
trockenen, aufgerissen Erde. Das bisschen Leben in ihm wurde dennoch bewahrt
von einer schützenden Kraft.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Manches
muss gehen und anderes soll bleiben. Wir wissen nicht warum, aber so
scheint das Spiel des Lebens. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Müde
und klein stand das Pflänzchen in der trostlosen Fremde, umgeben von nichts, was
es kannte aber durchdrungen von einer ungeahnten Liebe zum Leben. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Da
war kein Plan in ihm und keine Aussicht. Nur die Gewissheit, dass es
hier sein und überleben muss. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Lange
harrte es so aus. Die Lebenskraft schwand mit der Zeit fast völlig.
Das zarte Pflänzchen war längst bereit zu vergehen und Platz zu machen für andere, die folgen werden. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Dann
kam der Regen, plötzlich und stark. Bäche bildeten sich und kleine
Flüsse. Tiere erschienen, um zu trinken. Das Leben wurde mit einem Mal
sichtbar.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Überall
wuchsen kleine Blumen., wie durch ein Wunder. Kräftige Pflanzen mit
saftigen Blättern sprossen aus dem kargen Boden und auch unser
kleines Pflänzchen gedieh und wuchs schnell heran.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Mit
einem Mal war überall Schönheit und das erstarkte Pflänzchen wurde
von Dankbarkeit und Rührung erfasst.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;">„<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Du
hast mich nicht vergessen! Lass mich für Dich schön sein und Dir
damit danken. Lass mich hunderte Samen tragen und in Deinem Namen das
Land fruchtbar machen!“</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">So
sollte es geschehen.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Generationen
seiner Nachfahren veränderten das Land, machten es fruchtbar und der
Schönheit des Himmels gleich. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Aus
dem kraftlosen Pflänzchen mit nichts als Gnade im kleinen Körper
entstand ein prächtiges Stück Land, das jeden, der es besuchen
durfte, mit dem Wunder des Leben erfreute.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><br /><br />
</p>
Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-46322908597359579652021-09-25T14:51:00.016+02:002021-09-25T15:52:21.539+02:00Korruption<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Vielleicht
liegt es ja daran, dass ich älter werde und in der Lage bin, mich zu
erinnern. Vielleicht erinnere ich mich auch falsch und vielleicht war
es vor ein paar Jahrzehnten nicht besser. Aber korruptes Verhalten,
so scheint es, ist heute normaler und allgegenwärtiger geworden. Ich
kann mich nicht erinnern, dass der Lobbyismus in der Politik je so
offen zur Schau gestellt wurde. Der reibungslose Wechsel zwischen
politischen und wirtschaftlichen Ämtern erfährt lediglich seichte,
folgenlose Kritik; daraus resultierende geschäftliche Beziehungen
und der Fluss von Steuergeldern wird zwar gelegentlich öffentlich
thematisiert, aber Rücktritte von Politikern sind dennoch selten
geworden.<br />Vielleicht gibt es auch weniger Widerstand in einer
Gesellschaft, wenn die Offenheit für Diskussionen und die Freude an
verschiedenen Ansichten schwindet. In alten Talkshows aus den 60er
und 70er Jahren kann man noch die einst lebendige und offene
Diskussionskultur erleben – unaufgeregte Gespräche aus
verschiedenen Lagern, Menschen, die im undurchdringlichen Nebel aus Zigarettenrauch einander sogar ausreden lassen.
Dieses Echo aus der Vergangenheit wirkt heute fast unwirklich und
befremdlich. <br />Ist dieser Verfall der Diskussionskultur nicht auch
bereits ein Anzeichen dafür, dass eine Gesellschaft den Übergang
von einer Demokratie in eine andere Verfassungsform besiegelt hat -
so wie von antiken Philosophen wie Platon beschrieben? Nach Platon
wäre die nächste Phase übrigens die Tyrannei, was ungemütlich
aber nicht unbedingt abwegig erscheint. Vielleicht sollten wir präventiv alle wieder mit dem Rauchen anfangen...<br />Der Sinn für die Werte
einer Gesellschaft müsste vermutlich in einem wesentlichen Teil
selbiger lebendig gehalten werden; das Gefühl einer
gesellschaftlichen Einheit (ganz gleich, wie groß diese sein mag)
durch mediale Bemühungen allen ans Herz gelegt werden. Korrupte
Medien und das Geschäft mit Verunsicherung und Ängsten, mit
Meinungsbildung und subjektiver Berichterstattung tragen doch offensichtlich zu dieser Entwicklung bei. <br />Soziologische Beobachtungen
gesellschaftlicher Entwicklungen müssten ernst genommen und
entsprechende Gegenmaßnahmen politisch eingeleitet werden. Und wo ich es schreibe merke ich, wie </span></span><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">unsinnig und utopisch </span></span><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">eine
solche Forderung im momentanen gesellschaftlichen Kontext klingt. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Aber
was passiert zum Beispiel, wenn zu viele Personen zur gleichen Zeit
damit befasst sind, nur noch ihre eigene Position und ihren Status zu
verbessern? <br />Es war vermutlich schon immer so, dass die
Korruption, d.h. die Bestechlichkeit und damit verbundene
Verführbarkeit, alle Ebenen des menschlichen Lebens durchzieht. Auch
eine Gesellschaft muss ab einem bestimmten Punkt kippen, so wie ein
Teich, der zu wenig Sauerstoff bekommt und in seinem eigenen Saft aus
Bakterien und Abfallstoffen zu modern beginnt. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Gleichgewicht,
Fokus und Achtsamkeit scheinen nicht nur für den Einzelnen relevant,
sondern sind Werkzeuge, die eine Bedeutung für die gesamte
gesellschaftliche Stabilität haben. Bei dem Einzelnen geht viel
schief, wenn weder Gesellschaft noch Familie diese Werkzeuge
vermitteln können. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wie
bereits oben beschrieben werde ich das Gefühl nicht los, dass die
Hemmschwelle gesunken ist, korrupt zu denken und zu handeln.</span></span></p>
<p style="font-style: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Korruption
am Herzen</b></span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Sicherlich,
es gab schon immer diese Menschen, die scheinbar ohne Rückgrat
geboren wurden. Rückgrat im Sinne von Treue und Integrität.
Dabei geht es nicht darum, ob jemand „seinen“ Weg geht und für
seine eigenen Wünsche und Vorstellungen eintritt. Diese können sich
ändern und analog zu den Ereignissen im Leben in Fluktuation sein.
<br />Für mich beginnt die eigentliche Korruption viel früher: weniger in der Welt der Ideen und Vorstellungen, sondern im Herzen.
Herz im Sinne von Treue und Liebe gegenüber unserem Wesenskern,
unserer Seele. Wir haben alle diesen Kern von unendlichem Frieden in
uns, der in Freundlichkeit und Liebe strahlen kann, der frei ist von
Angst und Schuld.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Der
Verrat am Herzen lässt sich nicht so leicht rational vom Tisch
wischen. Korruption gegenüber unserem Herzen bedeutet, Angst und
Gier Raum zu geben. Diese negativsten der Emotionen richten dabei
Schaden an uns und anderen an, aber das damit verbundene Abwenden und
Vergessen von unserem Herzen wiegt ungleich schwerer. Es ist eine
Entscheidung gegen die Freiheit und für die volle Wirkungskraft
eines entfremdeten und dualistischen Lebens.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es
geht nicht um den persönlichen Vorteil. Auch die Treue gegenüber
dem Herzen lässt den Schmerz nicht vermeiden. Wir bleiben Teil
dieser Welt, selbst wenn wir unseren Wesenskern voll realisieren.
<br />Auch ohne schlechte Absichten werden wir manchmal Menschen
verlassen oder werden von anderen verstoßen; unser Verhalten wird
nicht immer auf Verständnis stoßen; wir können als schlechte
Person verurteilt werden, weil wir nicht den Erwartungen entsprechen,
nicht als würdig erachtet oder nicht verstanden werden. Der Schmerz
bleibt immer ein Begleiter, unabhängig davon, ob wir korrupt oder im
Einklang mit uns selbst handeln. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ein
Lebensweg mag dabei vorbildlich und ganz linear oder aber völlig
chaotisch in verschiedene Richtungen verlaufen. Das sagt nichts
darüber aus, ob jemand bestechlich ist oder nicht. Wir können
nichts für unsere Sozialisation und die Eigenschaften, mit denen wir
ausgestattet wurden. Das einzige, was wir vermögen, ist unsere
Aufmerksamkeit im Augenblick zu beherrschen. Das hat eine Wirkung auf
unser gesamtes Wesen und die Menschen um uns.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Wesentliche
Werkzeuge</b> </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Der
Fokus im Leben ist entscheidend. Verfolgen wir Ziele, wie Erfolg im
Beruf, Ansehen und Einfluss... und können wir nicht beizeiten von
diesen Zielen ablassen, dann öffnen wir die Pforten ganz weit für
korrupte Gedanken und Taten. Liegt die Aufmerksamkeit auf
persönlichen Interessen und den damit verbundenen Gedanken werden
wir letztlich korrupt handeln und dieses Handeln rechtfertigen, wenn
auch mit einem bitteren Beigeschmack, der sich auf Dauer nicht vom
kurzen Rausch des persönlichen Vorteils versüßen lässt.
<br /><br />Moralische Konzepte mögen uns nur bedingt vor schlechten
Taten bewahren. Die auf Moral begründete Bewertung der Handlung
hängt von Herkunft und den verinnerlichten gesellschaftlichen Werten
ab – und diese sind oft fragwürdig und nicht wahrhaftig genug, was
das Instrument der moralischen Vorstellungen gefährlich und im
Grunde nutzlos macht. Moral ist wie das juristische Recht nur eine
Richtschnur für diejenigen, die sich nicht anders zu helfen wissen.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Entsteht
Korruption nicht immer aus der Angst, etwas nicht zu erreichen, zu
kurz zu kommen, nicht geliebt zu werden, verloren zu gehen oder gar
zu sterben? Die Angst vor dem Tod macht uns sicherlich korrupt. Über
wie viele Leichen würden Menschen gehen, um ihre eigene Lebenszeit
oder die ihrer geliebten Menschen zu verlängern?</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das
erlernte Empfinden, ein kleiner Fisch in einem sehr großen Teich zu
sein, wird uns alle Vorteile nutzen lassen, um ein etwas größerer
Fisch zu werden. Die Realisation, als ewiges Wesen nicht sterben zu
können, entspannt diese Ängste, auch wenn der Wille zum Leben
ungebrochen bleibt. Der Wille zum Leben kann sich dann in der Liebe
zur Wahrheit und gegenüber allen Dingen ausleben. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Dieser
tiefe Respekt gegenüber allen Dingen, der nur aus unpersönlicher
Liebe erwachsen kann, ist wesentlich im Zusammenleben mit anderen
Menschen. Die politische Lösung zur langfristigen Steuerung einer
Gesellschaft bleibt vermutlich eine Utopie, solange der Mensch über
seine niederen korrupten Antriebe nicht hinauswachsen kann. <br />Die
Motive korrupter Menschen sind meist offensichtlich und
nachvollziehbar. Wer will sie dafür verurteilen? Bleibt unsere
Aufmerksamkeit im Wesentlichen, wo sie hingehört, stellt sich die
Frage nach dem Urteil auch gar nicht. Die Welt zeigt dann von selbst
ihre unwirkliche Natur - ihre wahre Beschaffenheit und die zu
entdeckende Schönheit in Allem wiegt vielfach schwerer. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Alle
Bemühungen, unsere Lebenswelt besser zu gestalten, beginnen immer
beim Einzelnen und seinem wachsamen Blick auf alles, was im Moment
geschieht. Korruption entsteht aus der Vorstellung, in dieser Welt
verloren zu sein. Nur durch rechtes Sehen können wir dem
Teufelskreis dieser durch Angst motivierten,
gesellschaftszersetzenden Handlung entkommen. </span></span>
</p>
Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-63065113850419744162021-08-21T14:54:00.032+02:002021-12-14T10:53:30.470+01:00Wenn der Gedanke 2x klingelt<p>
</p><h3 class="western"></h3>
<p>Wie viele Gedanken hat der normale Mensch so am Tag? Hunderte...
oder Tausend? <br />Nach kurzer Recherche im Netz findet man da
Größenordnungen von 35.000-70.000 Gedanken am Tag. Nimmt man davon
einen ungefähren Durchschnitt kommt man auf 18-20 Millionen Gedanken
im Jahr. Ich denke, das könnte so in etwa stimmen. Klingt jedenfalls
nach viel Arbeit im Kopf...</p>
<p><b>Gedankenstränge </b>
</p>
<p>Dabei müsste eigentlich unterschieden werden zwischen zwei
Gedankensträngen, die man als aufmerksamer Beobachter leicht
erkennen kann. <br />Der eine Strang an Gedanken ist sehr allgemein,
unbewertet und nahezu unbemerkt. Darunter fallen Gedanken, wie: „da
ist ein Baum“, „ein Auto fährt vorbei“, etc. Es sind wertfreie
Gedanken, die keinen persönlichen Bezug haben und die auch keine
Probleme schaffen. <br />Dann ist da noch der zweite Strang an
Gedanken, der den Kern unseres Egos bildet, da er die ersten Gedanken persönlich einfärbt. Aus dem Gedanken: „jetzt
einen Salat machen“ wird „ich habe Sorge, der Salat schmeckt
meinen Gästen nicht“. Hier werden die Gedanken mit Erinnerungen und Erwartungen verknüpft,
welche wiederum Emotionen triggern.
</p>
<p>Ohne diesen zweiten Strang an Gedanken gäbe es keine wirklichen
Probleme. Wir würden uns als räumliche undefinierte Wesen
wahrnehmen, die lediglich Beobachter dieser Welt sind. Das mag nicht für jeden
attraktiv klingen. Es ist aber ein ungemein schöner und befreiter
Zustand, der sich sehr natürlich anfühlt.
</p>
<p>Die meisten Menschen können erfahrungsgemäß nicht aufhören zu
denken, auch nicht, wenn sie dazu aufgefordert werden oder es aus
eigener Kraft versuchen. Die Aufmerksamkeit hört unaufhörlich dem
Strom der Gedanken zu und versinkt regelrecht darin. <br />Das
bedeutet, unser einziges Kapital über welches wir tatsächlich
verfügen, nämlich unsere Aufmerksamkeit, versinkt im steten Fluss
meist überflüssiger, alles kommentierender Gedanken.</p>
<p><b>Die Grenze zum Irrsinn</b></p>
<p>Noch erschreckender ist vielleicht die Aussage, die ich in einem
Artikel auf <i>Zeit online fa</i>nd, dass lediglich 15 Prozent der
Gedanken als positiv bewertet werden können. Andere Quellen sprechen
sogar von nur 3 Prozent positiven Gedanken. Immer soll im Verhältnis der Anteil negativer Gedanken deutlich höher sein. Die Zahlen mögen vielleicht innerhalb der Beobachtungen drastisch abweichen. Es geht an dieser Stelle nicht
um die Analyse einzelner Studien, sondern um die nachvollziehbare
Aussage, dass wir viel und oft zu schlecht denken. Das bedeutet, es wäre besser, könnten wir den inneren Kommentator besser im Zaum halten.</p>
<p>Ein überaktives Gedankenleben geht so weit, dass Menschen endlose
innere Diskussionen und sogar imaginäre Streitgespräche führen
und irgendwann kaum noch unterscheiden können zwischen den
tatsächlich stattgefundenen und den eingebildeten Gesprächen. Wer
in dem Zusammenhang schon einmal Ziel höchst seltsamer und abstruser Anschuldigungen
war, etwas Bestimmtes gesagt oder getan zu haben, weiß vielleicht
worüber ich hier schreibe.
</p>
<p>Sicherlich liegt ein Problem darin, dass sich das Gedankenleben
mit Glaubenssätzen belädt. Alleine der Glaubenssatz, dass die
beobachteten Gedanken wichtig oder richtig sind, ist absurd. <br />Der
Glaubenssatz an sich besteht dabei aus sich selbst immer wieder
bestätigenden Gedanken. Etwas wird als Tatsache akzeptiert und unsere
Beziehung zur Lebenswelt gestaltet sich um diese fixe Vorstellung.
Glaubenssätze, wie: „Person xy ist böse“ oder „ich bin
wertlos“, werden und müssen sich immer wieder selbst bestätigen.
Ein unbestätigter Glaubenssatz würde die Integrität desselben in
Frage stellen und damit auch die Integrität des Egos. Das Ego ist
lieber wertlos und suizidgefährdet als nicht existent.</p>
<p>Das Ego, eigentlich nur bestehend aus Gedanken und Glaubenssätzen,
erschafft die scheinbare Integrität zwischen körperlichen und
geistigen Phänomenen und kreiert damit eine Person, die es in der
reinen Erfahrung nicht gibt. Zudem stellt es eine Abgrenzung zwischen
Subjekt und Objekt her. Dieses Konstrukt aus Erinnerungen und fixen
Ideen wird sich immer selbst schützen.
</p>
<p><b>Gruppenwirkung</b></p>
<p>Ein stark verbreitetes, negativ gefärbtes Gedankenleben ist
gesellschaftlich betrachtet durchaus ein Desaster. Es bedeutet, wir
befruchten uns gegenseitig mit unangenehmen Schwingungen, welche
wiederum zu negativen Emotionen und einer tendenziell negativen
Haltung führen.
</p>
<p>Erschwerend kommt hinzu, dass es einfacher ist, eine Gruppe von Menschen mit einer
negativen Stimmung anzustecken als das Gegenteil zu tun und die
Gruppe auf ein hoffnungsvolles oder vielleicht sogar glückliches
Niveau anzuheben. Es reicht bereits ein richtig mies gelaunter
Zeitgenosse, um eine Gruppe von Mitmenschen mit schlechter Stimmung anzustecken. <br />Ich sage immer, man sollte äußerst umsichtig sein, mit wem
man so seine Zeit verbringt.
</p>
<p>Hut ab vor Künstlern, die alleine einen ganzen Saal
zum Lachen bringen können. Das ist kein leichtes Unterfangen, wird
aber zumindest durch den Fokus und die gute Absicht der (hoffentlich)
meisten Zuschauer erleichtert, eine schöne Zeit verleben zu wollen. Ohne
gute Absicht hat es der Künstler nicht nur schwer, sondern seine
Bemühungen bleiben garantiert wirkungslos.
</p>
<p>Wie immer, können wir nur bei uns selbst beginnen, etwas an
unserem inneren Fokus zu ändern.</p>
<p>
</p>
<p><b>Übung der Gedankenkontrolle vs. professionellem Nichtstun</b></p>
<p>Die Idee liegt nah, das Gedankenleben aktiv kontrollieren zu
wollen, um über positive Gedanken direkt die Lebensqualität zu
erhöhen. Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass negative
Gedanken nicht gut für uns sind und das Leben auf allen Ebenen
verschlechtern.
</p>
<p>Entsprechend möchte ich den Versuch der Gedankenkontrolle auch
gar nicht als ein schlechtes Vorhaben verurteilen. Es gibt Übungen, die durchaus einen guten Effekt haben. Ich habe da in der
Vergangenheit ein paar Praktiken getestet.
</p>
<p>Wie zum Beispiel das positive Denken im Intervall: Über einen Zeitraum von 2 Stunden muss man in jeder
einzelnen Minute für 10 Sekunden intensiv an etwas Positives denken. <br />Klar, es ist ziemlich herausfordernd, das 2 Stunden durchzuhalten. Die Übung funktioniert am besten mit einem Intervalltimer... und viel
Ausdauer. Dabei wird trainiert, die Aufmerksamkeit auf positive,
aufbauende Gedanken zu legen. Es ist anfangs nicht so leicht,
jede Minute eine positive Vorstellung ins Bewusstsein zu bringen –
nach 2 Stunden wird es aber zu einer Art Gewohnheit. Es lohnt sich,
dies wenigstens einmal auszuprobieren.</p>
<p>Das ist eine spannende Übung, die sich aber in meiner täglichen Übungspraxis nicht durchsetzen konnte,
da mein Bestreben immer darin lag, meine innere Natur kennenzulernen
und dem näher zu kommen, was für diese ganze wunderbare Kreation
verantwortlich ist. Und dafür gibt es direktere Wege, welche
beiläufig auch die Beziehung zu aufkommenden Gedanken drastisch
verändern. Die Wege sind aber für jeden verschieden, deshalb
wollte ich andere Möglichkeiten wenigstens kurz anreißen.
</p>
<p>In spirituellen Traditionen begegnet man immer wieder der Aussage,
dass die Freiheit von Gedanken ein wichtiger Faktor für die
spirituelle Entwicklung ist... nun, eigentlich muss die Aussage präzisiert werden. Es geht eigentlich
nur um die Freiheit vom oben angesprochenen zweiten Gedankenstrang.</p>
<p>Das ruhige, absichtslose Sitzen und reine Beobachten hat sich für
mich als Offenbarung herausgestellt. Ja, ja, es sieht aus wie Nichtstun aber es ist viel erfüllender als jede Form des Nichtstuns, von der ich zuvor
glaubte, dass es Nichtstun sei. Gutes Nichtstun ist eine Kunstform,
die meistens viel Zeit erfordert, damit man es zur Meisterschaft und
ultimativen Befreiung bringen kann. Sie hat auch rein gar nichts mit
Untätigkeit oder Faulheit zu tun. Im Gegenteil, es erfordert einen
enormen Fokus, um die Art der Wahrnehmung zu ändern, mit der wir
aufgewachsen sind.
</p>
<p>Dazu müssen wir lernen, unsere Aufmerksamkeit zu bemerken, was
erst einmal widersprüchlich klingt. Reines Beobachten erlaubt es,
noch vor dem inneren Kommentator alles zu bemerken. Wir erkennen z.B.
den Gedanken und die Bewegung im Geiste, diesen Gedanken
interpretieren und färben zu wollen. Wir erkennen die damit
verbundenen Gefühle, die körperlichen Empfindungen. All dies wird durch reines Beobachtung zu einem
einzigen zusammengehörigen Phänomen im Raum. <br />Das Beobachten ist etwas, das wir
automatisch immer tun. Wir müssen uns nun aber mit dem
identifizieren, was die Gedanken und alle anderen Erscheinungen
bemerkt. Das bedeutet nichts zu tun und sich innerlich weit
zurückzulehnen und zu entspannen. <br />Es geht auch nicht darum, den
Geist oder die Gefühle zu beruhigen, sondern das zu spüren, was der
Kern unserer Aufmerksamkeit ist. Immer wieder diesen Kern des Ichs zu
berühren, der vor jeder Erscheinung bereits da ist.
</p>
<p><b>Aus der Tiefe an die Oberfläche blicken</b></p>
<p>Die Aufmerksamkeit selbst entspringt nicht dem Geist, sondern kommt
aus einer tieferen Ebene des Selbst. Das Bewusstsein wird für die
Forschung immer ein Rätsel bleiben, da es nicht ergründbar ist. In
der Praxis lernt man, es nicht zu verstehen, sondern es einfach zu
sein. Dabei stößt man auf Phänomene des tieferen Bewusstseins
(andere würden „höher“ sagen), welches geprägt ist von
Qualitäten wie Frieden, Liebe und Ausdehnung. Diese Phänomene sind
ein erster guter Halt für das aufmerksame Beobachten. Wir können
die Aufmerksamkeit darin fixieren und diese schönen Qualitäten als
unsere wahre Natur akzeptieren.
</p>
<p>Es gibt aber den Punkt, an welchem wir auch diese Phänomene
loslassen und tiefer gleiten. In ein stilles Nichts, in welchem die
Kreation verschwindet. Bevor es aber dazu kommt werden wir erkennen,
wie sich die Art, Gedanken wahrzunehmen geändert hat. Sie kommen
jetzt langsamer, gehören nicht mehr wirklich zu uns, sondern sind
ein allgemeines Phänomen. Wir sehen, dass es nicht unsere Gedanken
sind und sie sich im Zusammensein mit anderen Menschen verändern
oder fremd werden – wir teilen alle einen Gedankenraum, der nun
sichtbar wird.</p>
<p>Es ist ein Raum, der nicht mehr unsere Identität ist, obwohl er
noch unsere alltäglichen Handlungen bestimmt. Wir sehen, wie Körper
und Geist reagieren aber diese Reaktionen über die Zeit schwächer
werden, da sie von der Aufmerksamkeit nicht mehr bestärkt werden.
Wir können befreiter unserer Arbeit nachgehen, ohne z.B. Gedanken
über das Urteil anderer verfolgen zu müssen.
</p>
<p>Aber welchen Weg auch immer wir gehen, um das wild wuchernde
Gedankenleben in den Griff zu bekommen. Irgendwas sollte getan werden
und das sollte genauso selbstverständlich sein, wie die regelmäßige
Körperpflege. Im Grunde stellt es die Lösung all unserer Probleme
dar, oder?</p>
<p><br /><br />
</p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-31396401060951362382021-07-21T18:08:00.008+02:002021-07-22T02:21:11.953+02:00Ein Meter Unterschied<p><span style="font-size: medium;">Nun rauschte zuletzt die Flutkatastrophe an uns
vorbei. Knapp war es für die einen, während andere kein Glück
hatten. Sie verloren Hab und Gut, Mensch und Tier.</span></p>
<p><span style="font-size: medium;">Den Unterschied machen manchmal nur ein paar Meter,
wenige Sekunden, eine unbedachte Reaktion. Und einmal mehr wird
deutlich: der Übergang zwischen Qual und Zufriedenheit hat die Dimension eines hauchdünnen Tuchs. </span>
</p>
<p><span style="font-size: medium;">Das Schicksal erscheint </span><span style="font-size: medium;">beliebig. Tausenden
Familien lastet das Weiterleben ganz plötzlich schwer auf den Schultern und viele
sehen sich unlösbaren Aufgaben ausgesetzt. Schwierig, fast
aussichtslos und über eine lange Zeit. </span>
</p>
<p><span style="font-size: medium;">Eine Katastrophe ist nicht nur direkt und
unmittelbar. Sie kann lange wirken und lange quälen. Immer scheitern unter den
Opfern auch Menschen ganz unbeachtet und allein. </span>
</p>
<div style="text-align: left;"><span style="font-size: medium;">Wer ist sicher vor den launigen Wogen des Lebens? Wer
nicht sieht, dass wir uns weder vor Leid schützen, noch das Glück
greifen können, muss blind sein. Wie oft war es schon ungemütlich knapp, dass
uns ein Auto verfehlte, wir eben noch so das Gleichgewicht halten oder in letzter Sekunde ausweichen konnten? Es ist dasselbe mit einer Sturzflut, die ein paar Strassen weiter an uns vorbeirauscht.<br />Wir erleben "knapp" öfters im Leben und noch öfter kriegen wir nicht einmal mit, wo eine Gefahr lauerte und wir einfach nur Glück hatten. <br /></span>
</div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-size: medium;">Ist es verwunderlich, dass in manchen Menschen irgendwann der Wunsch nach
Stille und Frieden unwiderstehlich wird? <br />Wer erkennen darf, dass in uns
etwas Beständiges existiert, wie der Mond oder die Sonne, kommt
diesem Wunsch nach Frieden näher. <br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: medium;">Die Wege vorbestimmt, keine
Gedanken um gestern und morgen, kein Anfang, kein Ende, keine Geburt
und kein Tod. Darin vermag zu ruhen, wer davon erfährt und wen es
unbedingt auf diesen Weg zieht. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-size: medium;">Mit einem Bein in der Ewigkeit
stehend als unbeweglicher Pfeiler inmitten der Wogen des Lebens, die
unbestimmbar scheinen. </span></div><p>
</p>
<p><br /><br />
</p>
Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-9439160216470124102021-07-19T20:48:00.010+02:002021-07-21T18:53:18.766+02:00Die Liebeswurst aus San Fernando<p><br />
</p><p><i><span style="font-size: medium;">Die Liebeswurst aus San Fernando</span></i></p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">War ganz vernarrt in Marlon Brando</span></i></p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Nicht den Dünnen, den späteren Dicken</span></i></p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Erträumte sie nachts, sie zu beglücken</span></i></p><i>
</i><p><i><br /></i>
</p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Fast jede Nacht musste er sie verführ´n</span></i></p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Mit ihr tanzen, reden, sie überall berühr´n </span></i>
</p><i>
</i><p><i><br /></i>
</p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Brando, bereits tot, wusste davon recht wenig</span></i></p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Das Schicksal war manchmal durchaus gnädig</span></i></p><i>
</i><p><i><br /></i>
</p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Bei einem sind wir uns sicher: </span></i>
</p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Die Liebeswurst aus San Fernando</span></i></p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Hätte gestalkt ihren Marlon Brando</span></i></p><i>
</i><p><i><br /></i>
</p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">So war es gut für beide Seelen</span></i></p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Dass sie sich nicht trafen</span></i></p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Denn sie wird ihm nicht fehlen</span></i></p><i>
</i><p><i><span style="font-size: medium;">Und er muss sie nicht strafen</span></i></p>
<p><br />
</p>
<p><i><span style="font-size: medium;">Die Moral von der Geschichte und die Weisheit zum Schluss </span></i></p><p><i><span style="font-size: medium;">Es kann schön sein, dass man sich
niemals begegnen muss.</span></i></p><i>
</i><p><br /><br />
</p>
Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-54309090054346625912021-07-03T14:43:00.007+02:002021-07-03T14:57:34.976+02:00Vertrauen ist gut – aber für was?<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Beim Versuch den
Begriff des Vertrauens irgendwie einzuordnen, stößt man automatisch
auf Worte, wie Kontrolle, Naivität, Sorglosigkeit, wichtig, blind,
dumm, leicht, einfach, kindlich... Sie haben in ihrer Bedeutung eine
enge Verwandtschaft zum Vertrauensbegriff und wir nutzen sie im
individuellen Rahmen unserer eigenen Erfahrungen. An den
verschiedenen Ladungen dieser Begriffe, ob eher positiv oder negativ,
befangen oder frei, lassen sich einige Freiheitsgrade ablesen, welche
wir einem Wort wie Vertrauen zumessen. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Vertrauen
kreiert den Lebenslauf</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Vertrauen
entwickelt sich im Laufe eines Lebens zu einem immer komplexeren und
beladenerem Begriff, der, bezogen auf die verschiedenen Ebenen
gesellschaftlichen Lebens, große Auswirkungen hat.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die Fähigkeit
(oder der Mangel) zu vertrauen beherrscht große Teile unseres Lebens
und kreiert unsere Lebensgeschichte.<br />Vertraue ich in das Gute im
Menschen? Vertraue ich meinem Nachbarn, meinem Partner, meinem
Chef...? Vertraue ich in die Menschheit, die Regierung oder in eine
gute Kraft, welche das Leben bestimmt? Oder misstraue ich dem Glück,
erahne ich den Schrecken bereits hinter der nächsten Ecke und setze
ich ein tiefes Grundvertrauen mit Dummheit gleich? <br />Es
kristallisieren sich anhand unserer eigenen Erfahrungen und
verinnerlichten Glaubenssätze Vertrauensbeziehungen heraus, die wir
mit Personen, Institutionen oder auch grundlegenderen Aspekten des
Lebens pflegen. Darunter auch Beziehungen zu Gott, dem Universum als
belebte oder unbelebte Naturgewalt oder dem Mysterium der Liebe.
Unsere mehr oder weniger vertrauensvolle Haltung gegenüber dem Leben
bestimmt, wie wir dem Leben entgegen treten und wie es sich für uns
gestalten kann.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Erlerntes Vertrauen</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Aber woran
bemessen wir, ob wir in etwas oder jemandem Vertrauen haben können?
Ist es intuitiv, erlernt, rational oder alles zusammen? Und von
welcher Ebene sollte das Vertrauen oder das Misstrauen idealerweise
kommen? </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Jeder Mensch
findet im Laufe seines Lebens mehr oder weniger bewusste Antworten
darauf. Selten entstehen dabei wunderbare Beziehungen zur gesamten
Schöpfung. Das Gros der Menschen scheitert in seinem Vertrauen
bereits an so etwas banalem wie der Hautfarbe und an vom Hörensagen
erlernten Vorurteilen. Im letzten Jahr wurde es sehr deutlich, wie
leicht der Mensch in seinem Vertrauen beeinflusst werden kann und wie
fremdbestimmt er dadurch wird. Fremdbestimmt durch Ignoranz, Arroganz
und dem Anspruch auf eine Meinungshoheit. <br />Wir werden bereits von Kindesbeinen an darin geschult,
vorsichtig zu sein und auch vorsichtig mit unserem Vertrauen
umzugehen.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es erscheint
überlebenswichtig, an den richtigen Stellen zu vertrauen und auch zu
misstrauen, was nie rational aber höchst persönlich und subjektiv
entschieden wird.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Aber wie tief
kann dann noch das Vertrauen in das Leben sein? </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Die leere
Worthülse</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Verlassen wir
kurz die Diskussion um die Sinnhaftigkeit von gesundem Vertrauen bzw.
gebotener Vorsicht. Was geschieht, wenn wir ein paar Schritte
zurücktreten, den rein menschlichen Erfahrungsraum verlassen und die
Welt unpersönlich und frei von geistigen Einschränkungen, wie
Vorstellungen und Empfindlichkeiten betrachten?</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Spielt das
Vertrauen mit seinen Freiheitsgraden und seiner ganzen Vielfältigkeit
dann noch eine Rolle?<br />Aus der Perspektive eines freien Beobachters
wird die Ursächlichkeit des Problems offenbart. Vertrauen ist nur
ein Wort. Verlassen wir die Ebene der Worte, spielen die Definitionen
und Beurteilungen keine Rolle mehr – aus dem mit Bedeutung
geladenem Wort wird eine leere Hülse. <br />In der Freiheit, wo die
Stille und unser wahres Wesen beginnen, schwinden die Bestandteile
des Bewusstseins, mit denen wir uns als Person identifizieren. Jeder
Unterschied schwindet in der brutalen Schönheit und der Perfektion,
die allem zugrunde liegt. <br />Setzen wir die winzigen Bestandteile
zusammen: Gedanken und Erinnerungen, Empfindungen, Sinneseindrücke,
Assoziationen...kreiert das Bewusstsein mühevoll eine Person, die
immer wieder beginnen wird, ein Problem mit sich und der Welt zu
haben. Aus der Perspektive unserer wahren Natur ist das ein echtes
Meisterstück der Selbstverleugnung. Nur in dem kleinen Rahmen dieser
Kreation kann ein Wort wie Vertrauen überhaupt eine Bedeutung haben.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Aus neuen
Krügen gefüllt</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die wiederholte
Erfahrung dieser grenzenlosen Erleichterung, welche wir durch rechtes
Meditieren oder glückliche Fügung bzw. Gnade erfahren dürfen,
formt auf natürlichem Wege die winzigen Bestandteile, die unsere
menschliche Identifikation ausmachen. „Winzig“ deshalb, weil in
der Erfahrbarkeit der Stille, diese Bestandteile in ein Nichts
schwinden. Dennoch zieht es die Aufmerksamkeit immer wieder in die
menschliche Form, da es scheinbar unsere Bestimmung ist, in dieser zu
leben und zu erleben. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Idealerweise hat
man die Aufmerksamkeit in „beiden“ Welten, die im Grund natürlich
nur eine ist. Da es keinen Begriff des Vertrauens braucht, um <i>Das</i>
zu sein, was wir immer waren und wir aus dieser Perspektive auch
keine Gefahr, keinen Tod, kein Versagen oder Betrug kennen, passiert
etwas befreiendes innerhalb der menschlichen Dimension des Vertrauens.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es formt sich
neu, da wir unsere eigene Unbegrenztheit erkennen. Es bildet sich ein
tiefes Vertrauen in unser Selbst, dass dieses Leben formt und alles
versuchen wird, damit unsere Aufmerksamkeit auf dieses Selbst
gerichtet bleibt. Wir stehen dadurch mit gelösteren Beinen im Leben
und haben einen sicheren Anker, welcher uns die Illusion des reinen
Schreckens nimmt.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das bedeutet
nicht, dass wir allem blind vertrauen müssen. <br />Ich misstraue dem
Vertreter, der mir eine weitere Versicherung andrehen möchte und in
dessen Gedanken ich die geschulten Gesprächsmechanismen erkenne aber
keine wirklich gute Absicht, mir zu helfen. Ich misstraue den
Politikern, die mit geübter Rethorik jede Schuld von sich weisen und
ich gehe z.B. nicht freiwillig an Orte, welche Ärger und Gewalt
versprechen. Das sind erlernte Schutzmechanismen, die für mein
Urvertrauen keinerlei Bedeutung haben. Sie gehören einfach dazu,
wenn das Spiel des Lebens gespielt wird. Sie sind Teil des Theaters,
dass für ein paar Akte als Mensch erlebbar wird und danach in
Vergessenheit gerät.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Im Spiel als
Kinder mit Freunden lernen wir, zu gewinnen, zu verlieren, besser zu
werden und strategisch zu denken. Dennoch sind wir uns bewusst, dass
der Wettbewerb während des Spiels keine Auswirkung auf unsere
Freundschaft hat. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das gesunde
Misstrauen gegenüber anderen hat nicht wirklich etwas mit unserer
inneren Haltung zu tun. Sie ist ein Ausdruck, den wir in diesem Spiel
brauchen. Wir können unsere Nachbarn lieben, müssen aber nicht
einer Meinung sein und gemeinsam in den Urlaub fahren. Durch diese Haltung kann
sich das Verhältnis zu den Mitmenschen in vielen Fällen deutlich
entspannen. <br /></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wenn das
Vertrauen in die Grundstrukturen unserer Lebenswelt wächst, schwindet das Verharren in Konzepten. Alte Krüge können langsam neu
gefüllt werden. Vertrauen erhält ein völlig neues Fundament. Das heilt sogar einige alte Wunden, die das Leben mit sich gebracht hat. </span></span></p>
<p>
</p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-3030196560365146532021-06-15T15:34:00.007+02:002021-07-03T17:48:55.434+02:00Meinungsfreiheit<p>
</p><p>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">War das nicht ein
faszinierendes Jahr? Turbulent, verstörend, wechselhaft...
da gibt es so einige Attribute, die mir in den Sinn kommen. Für so
manchen waren die Ereignisse regelrecht ein Weckruf, der sie aus der
träumerisch traurigen Sicherheit riss, die wir Alltag nennen. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Angestachelt
durch das mediale Schlachtgetümmel hat sich jeder irgendwie irgendwo
positioniert. Unsere Bekanntenkreise teilten sich von unsichtbarer
Hand gesteuert in wissende Meinungslager und wir alle mutierten zu
Unterstützern, Kollaborateuren, Zweiflern oder Saboteuren
zahlreicher Maßnahmen. <br />Abstand, Masken, Lockdown, Änderungen am
Grundgesetz...da passierte viel – für manche zu viel und weckte
Sorgen vor zu viel politischer Macht während andere damit
beschäftigt waren, sich um ihre Gesundheit und die ihrer Liebsten zu
sorgen. Bei den täglichen Meldungen über Neuinfizierte und Todesopfer kein Wunder...</span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Achtung
Ansteckungsgefahr!</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
Infektionswahrscheinlichkeit bezogen auf Corona, Cholera oder Herpes ist die
eine Sache. Ich fand es deutlich erstaunlicher, wie leicht und
wahrscheinlich es ist, sich mit einer fixen Meinung anzustecken.
Selbst für Menschen, die eigentlich keinen Wert auf Meinungen legen.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Dabei sollte ich
geschulter sein, was Meinungen anbelangt, dachte ich zumindest.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ich erinnere
mich, wie ich die ersten drastischen Nebenwirkungen intensiver
innerer Suche und Meditation bemerkte. Darunter waren einerseits sehr
begrüßenswerte Effekte: Ängste vielen weg, vorher unbemerkte
Traurigkeit zeigte sich, verschwand und hinterließ Raum für
Leichtigkeit... Dinge veränderten sich. Unter anderem konnte ich
mich nicht mehr auf meine Meinung verlassen, was auch für mein
Umfeld nicht immer einfach war. Meinung war nur noch etwas gestriges.
</span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Meinungshoheit</b>
</span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Sagt man heute
dies und morgen das und wird sich darüber klar, dass beides im
Grunde keine Relevanz hat, ist man eine wandelnde Herausforderung für
andere Menschen. Dabei besteht eigentlich kein Grund für
Irritationen. Jeder könnte an sich beobachten, dass die Taten ganz
unabhängig von den Meinungen erfolgen. Die spirituellen Erfahrungen
können so weit reichen, dass man auf einem Baum sitzt oder unter der
Zimmerdecke klebt und seinem Körper da unten zusieht, wie er sein
Tagwerk verrichtet. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Auch im dankbaren
Zustand gedanklicher Leere macht der Körper einfach sein Ding weiter
und unweigerlich kommt irgendwann auf die Frage, wer da eigentlich
den Körper steuert. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es lässt sich
jedenfalls feststellen, dass diese menschliche Reise als Beifahrer
deutlich angenehmer ist. Man sieht irgendwie auch mehr. Und wenn der
Depp am Steuer mal wieder einen Unfall baut ist man zwar involviert
aber dennoch ist es nur halb so schlimm. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Meinungen sind
jedenfalls im Grunde kein großes Ding. Meinungshoheit wird im
angesprochenen Erfahrungsraum zur Meinungshohlheit.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Dennoch, die
Tendenz eine Meinung zu bilden, war im vergangenen Jahr besonders
intensiv. Ich konnte mich nicht davon frei sprechen, wurde ich doch
jeden Tag mit den Meinungen anderer und den gesellschaftlichen
Veränderungen konfrontiert. Der Geist hat die Tendenz, sich zu
positionieren, um die Welt verständlicher und damit auch
erträglicher zu machen. Unser eigentliches Wesen braucht das nicht
und kann es auch nicht. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Der Mensch
darf meinen<br /></b><br />Eine Meinung zu haben ist ein exklusives Recht
der menschlichen Erscheinung. So vergänglich wie wir sind, so
vergänglich sind auch Meinungen, wobei es nicht schadet, die eigenen
Meinungen gelegentlich abzuwerfen, um wieder Raum für neues zu
schaffen. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das ist
vielleicht der eigentliche Schlüssel zu dem Problem. Es macht Spaß
eine Meinung zu haben und eine Meinung gibt dem Leben eine gewisse
Würze aber man muss sich auch davon lösen können. Irgendwann
stinkt die Meinung wie ein altes Hemd, das zu lange getragen und
nicht gewaschen wurde. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ich plädiere
daher für mehr Meinungsfreiheit im Sinne von Freiheit von jeglicher
Meinung – ab und zu zumindest. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es ist ein tolles
Experiment, dessen Wirkung sich nicht bloß auf den Geist beschränkt
sondern das gesamte Leben erfasst. <br /></span></span></p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-49162259601250208592021-04-15T15:29:00.012+02:002021-04-15T15:45:25.867+02:00In Stille durch jede Krise<p style="text-align: center;"> <span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><i>Lass das
Problem auseinderfallen, während du still bist. Alle Bestandteile,wie
Emotion, Gedanke, körperliche Empfindung... dürfen im Raum aufgehen
und sich auflösen.</i></span></span></p>
<p style="text-align: left;"><br /></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es ist ein Frage,
die uns das gesamte Leben begleitet. Wie gehen wir in Krisenzeiten
mit Schwierigkeiten um und wie bewältigen wir diese?</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Jede Krise bzw. jedes Problem in unserem Leben wird durch die Tätigkeit
unseres Geistes interpretiert und bewertet. Unsere individuelle Prägung und
damit auch die Emotionen und Gedanken, die in uns vorherrschen,
lassen uns Probleme mehr oder weniger rasch als eine unter Umständen
bedrohliche Situation wahrnehmen. <br />Unser Geist interpretiert das,
was uns begegnet im schlimmsten Fall als eine Bedrohung für Leib und
Leben, sei es für uns oder unsere Angehörigen. <br />Unsere Gedanken
verfolgen und analysieren Bedrohungen, auch wenn diese nur
hypothetisch sind, d.h. wir in der momentanen Situation kein akutes
Problem haben aber in der Zukunft unter Umständen etwas schlimmes
geschehen könnte. <br />Ein unruhiges Gedankenleben, das immer von
der Aufmerksamkeit bedient wurde, kann Bedrohungen ohne großen
Anlass kreieren und damit bereits bestehende Ängste nähren. Auf
diese Weise befinden sich Menschen in einem permanenten
Überlebensmodus und verlernen nach und nach, befreit zu leben. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wie wir hingegen
konkreten Bedrohungen begegnen spielt in einer völlig anderen Liga.
Hier geht es um Reaktionen, die oft im Affekt stattfinden müssen.
Reaktionen auf lebensbedrohliche Situationen sind keine Frage des
Geistes mehr, sondern der im Körper gespeicherten Erfahrungen und
unserer Fähigkeit adäquat zu reagieren. Verharrt die Aufmerksamkeit
zu lange in Gedanken kann das in einer akut bedrohlichen Situation
unangenehm negative Auswirkungen haben. Wenn wir erst darüber
nachdenken, ob wir in Anbetracht einer heranrollenden zentnerschweren
Gefahr besser weglaufen oder uns ducken, ist es schon zu spät. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Unser Geist kann
uns somit weder auf alle Gefahren vorbereiten, noch ist er eine
verlässliche Stütze in konkreten Gefahrensituationen.</span></span></p>
<p>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Gedanken
kontra Erfahrung</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Dennoch sind wir
heute darauf trainiert, unser Leben auf Schwierigkeiten hin
abzuklopfen. Vorsorge und Sicherheit erscheinen uns nicht nur
schlüssig, sondern lebenswichtig. Dies wird uns überdies ständig
suggeriert. Wir wägen Gefahren ab und schätzen das Risiko ein. Wir
unterliegen dabei aber immer den Einschränkungen, die sich durch
mangelndes Wissen (wir wissen niemals alles und können nicht alles
vorhersehen) und durch Risikoverzerrungen, z.B. aufgrund persönlicher
Ängste, ergeben. Wir wägen ab, so gut es geht, aber das ist nicht gleichbedeutend immer hilfreich oder zuträglich.<br /></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Unser Geist ist
ständig gefordert (und in Wahrheit überfordert), das Leben zu
überblicken und alle Vorkehrungen zu treffen, die maximale
Sicherheit zu gewähren. Dieser Fokus hat natürlich seinen Preis,
ist jedoch einem modernen Weltbild geschuldet. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das schrittweise
Erkennen des eigenen Selbst, wie es in diesem Blog immer wieder
thematisiert wird, lässt Probleme in einem anderen Licht erscheinen
und entstaubt das angenommene, erlernte Weltbild grundlegend.. Wir
lernen, die erlernten Muster zugunsten eines frischen ungetrübten
Erlebens weichen zu lassen. Zugleich werden die Barrieren geöffnet,
welche uns daran hindern, unsere wahre Natur zu erkennen. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die unmittelbare
Erfahrung läuft dann nicht erst durch den gedanklichen Filter,
welcher das direkte Wahrnehmen verzerrt. Kleinigkeiten, wie ein
Waldspaziergang, können in der direkten Erfahrung zu einem
überwältigen Erlebnis werden. Im Gegenzug werden zuvor große
Probleme meist nicht mehr als solche erkannt.</span></span></p>
<p>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Regeln für
immer aber nicht für jeden</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Nicht falsch
verstehen. Auf diesem Weg herrscht keinesfalls nur immer eitel
Sonnenschein und er ist sicherlich nicht für jeden Menschen in jeder
Phase seines Lebens oder seiner derzeitigen Entwicklung hilfreich.
<br />Ich kann an dieser Stelle lediglich davon berichten, wie sich
Probleme verändern, wenn man sich intensiv mit der Schulung der
eigenen Aufmerksamkeit befasst und ein tieferes Begreifen dafür
entwickelt, dass wir nicht bloß ein kleiner Mensch in einem
unendlichen Universum sind. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wenn ich darüber
sinniere, wie ich dem Leben momentan begegne, dann kristallisieren
sich ein paar einfache Regeln heraus, die ich folgend aufführe:</span></span></p>
<p>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Die </b><span style="font-style: normal;"><u><b>erste
Regel</b></u></span><b> ist: sei still, so oft es geht</b>, so oft
wie dich zunächst daran erinnerst, still sein zu wollen. Später
wird es zur Gewohnheit, so wie du dich daran gewöhnst, die Klappe zu
halten. Freunde dich damit an, nicht jeden Gedanken zu verfolgen. Sei
einfach still und registriere, wie gut sich das anfühlt. Bade in der
Stille, welche sich immer mehr als deine eigentliche Natur offenbart
und die nur verdeckt wird von der regen Tätigkeit des Geistes.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><u><b>Zweite
Regel:</b></u><b> nutze jeden Moment zu erkennen, was du über deine
wahre Natur erfahren kannst. </b>Erfahrbar ist, dass da nichts als
räumliche Wahrnehmung ist, in welcher sämtliche Phänomene
auftauchen. Um dies zu erfahren, musst die erste Regel gepflegt
werden. Erzwingen lässt sich dabei nichts. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wenn du diese
beiden einfachen Regeln verfolgst, gibt es niemanden mehr, der ein
Problem haben könnte oder jemanden, der eine Krise durchlebt.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das erfordert
Konsequenz und Ernsthaftigkeit in der Ausrichtung der Aufmerksamkeit.
Diese ist es gewöhnt, auf Gedanken und äußere Reize anzuspringen.
Was zwangsläufig folgt ist die Tätigkeit des Geistes, welcher (1.)
eine Person in einer Welt entstehen lässt, die folglich (2). immer
irgendein Problem hat. Deshalb die ersten beiden Regeln. Still zu
sein, bedeutet, diesen Impulsen nicht zu folgen. <br />Die Phase, bevor
du morgens richtig wach bist, bietet einen guten Orientierungspunkt,
wohin die Reise gehen soll. Der Punkt, wo der Traum vorbei ist, aber
das Aufwachen in diese Welt noch nicht abgeschlossen ist. Es ist ein
Stadium zwischen Traum und Wachtraum, den wir Leben nennen, Der
Zustand, in dem wir uns dann befinden, lässt sich am besten mit
einer Leere beschreiben, die sehr friedlich ist. In diesem Zustand
bist du niemand und musst an nichts glauben.<br />Versuche diesen
Zustand bewusst zu erleben, indem du vor dem Einschlafen die Absicht
verinnerlichst. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b><u>Dritte
Regel</u>: lass alles los. </b><span style="font-weight: normal;">Wenn
du still bist und die räumliche Natur deines Wesens erkennst, dann
werde noch ein bisschen stiller. Gedanken, Gefühle, Geräusche,
Empfindungen, Eindrücke...alles ist wie ein Strom, welcher durch
diesen Raum fließt und zu niemandem gehört. </span></span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wenn der Gedanke
dich erschreckt, dass du handeln und planen musst, damit du durch die
Krise kommst, dann beruhige dich mit der Erkenntnis, dass alles so
geschieht, wie es das Selbst kreiert. Du kannst in der Stille, ohne
die Tätigkeit des Geistes, niemand entdecken bzw. eine Person
erfahren. Es existiert keine Person, ohne die Erinnerung und den
mühevollen Gedanken an eine persönliche Geschichte. Eine kraftvolle
(und Kraft kostende) gedankliche Anstrengung ist vonnöten, um aus
der Summe sinnlicher Erfahrung und unserem Erinnerungsvermögen eine
Person zu konstruieren. Das mag absurd klingen, weil wir so daran
gewöhnt sind, uns immer wieder auf das Spiel einzulassen, statt uns
zu entspannen. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Das führt zur
</b><span style="font-style: normal;"><u><b>vierten Regel</b></u></span><b>:
erkenne, dass du ohnehin handelst</b><span style="font-weight: normal;">
und zum rechten Zeitpunkt Ideen und Einfälle kommen, die sich gut
anfühlen.</span> Dein Körper und dein Geist folgen einem eigenen
Plan. Du kannst in der Stille erkennen, dass alles ohne das Zutun und
den Glauben an eine Person erfolgt. Du kannst sehen, dass du morgens,
ohne dies initiieren zu müssen, auf die Toilette gehen wirst. Du
wirst viele Dinge erledigen, auch wenn deine Aufmerksamkeit in der
Stille ruht und nicht auf der Idee, jemand zu sein, der handeln muss.
</span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Erkenne diese
Mechanismen, diese Handlungen, die einfach einem Programm folgen und
versuche den zu finden, der diese Handlungen vollzieht. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b><u>Fünfte
Regel:</u> bemerke die Liebe, welche deine Natur ist und welche sich
in der Stille offenbart. </b><span style="font-weight: normal;">Entspanne
und verliere dich darin.</span><b> </b><span style="font-weight: normal;">Erforsche
die Natur der Liebe, indem du ihr passiv in deiner räumlichen Natur
begegnest.</span></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><u><b>Sechste
Regel:</b></u><b> wenn du glaubst, dass du versagst und du ein
Problem hast, dann sei still. </b><span style="font-weight: normal;">Setze
dich ruhig hin und bewege dich nicht. </span>Stelle die Frage in den
Raum, zu wem das Problem kommt und warte. Folge keinem Gedanken,
sondern warte auf eine Empfindung tief im Innern deines Wesens. Die
Antwort, die kein Gedanke ist, wird dich immer wieder in die Stille
führen. Es gibt keine Person jenseits der Gedanken. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Auf diese Weise
begrüßt du jedes scheinbare Problem als eine Gelegenheit, dein
wahres Wesen zu erfahren und still zu werden. </span></span>
</p>
Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-5291327571912972562021-03-16T19:00:00.004+01:002021-03-17T02:38:05.820+01:00Persona und Entwicklung<p>
</p><h3 class="western"></h3>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ich
schreibe hier meist über das Thema Selbstrealisation und wir sind alle mehr oder weniger
offensichtlich Teil dieses Entwicklungsprozesses. Im Falle
derjenigen, die sich die Mühe machen, z.B. solche Texte zu lesen,
ist der Prozess bereits etwas brennender und damit auch deutlicher zu erkennen. Das Wort
oder der Begriff der Selbstrealisation ist im Übrigen nicht weniger
unglücklich als alle anderen Worte, die verwendet werden könnten,
um zu beschreiben, was kaum in Worte zu fassen ist. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Mit<b> Selbstrealisation </b>gemeint
ist zunächst immer eine Bewegung des Bewusstseins zu seiner Quelle
bzw. dem Ursprung allen Seins. Das Bewusstsein an sich ist dabei
bereits unpersönlich und trägt die Anteile, die uns als Mensch
wahrnehmen lassen, als kleinsten Teil seiner Realität in sich. Das umfasst die
Anteile des Geistes und des Körpers und auch alle kausalen Anteile, die uns eine bestimmte Form im Leben bescheren.
<br />Das bedeutet, nach dieser Definition ist das Bewusstsein nicht auf
die menschliche Psyche beschränkt, sondern es bedingt diese Psyche,
den Körper und die gesamte Welt – <u>alles</u> entsteht im Bewusstsein in
jedem Augenblick. Dieses Bewusstsein ist universell und damit allumfassend:
die ganze Welt bzw. alle Welten. Bewusstsein kann entsprechend auch als die schöpferische
Ebene verstanden werden.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><u><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Dem
Bewusstsein wiederum liegt ein Ursprung zugrunde, welcher nicht mehr definiert
werden kann. Er ist das, was immer war und was vor und nach jeder
Schöpfung ist. </span></span></u>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Aus
dieser Anschauung heraus wird deutlich, wie beschränkt das
menschliche Bewusstsein ist, sofern es sich fokussiert auf den Körper
und den Geist - mit den Bestandteilen des Verstandes, der Erinnerung
und der Emotionen. Diese Beschränkungen aufzulösen bedeutet
wiederum, die Fokussierung auf diese menschliche Realität aufzugeben
und sich in der vollen Größe des Bewusstseins zu entspannen.
Ich sage hier ganz bewusst „entspannen“. Eine Anstrengung ist
nicht förderlich, auch wenn dies zunächst paradox klingt und alle anfänglichen Bemühungen nicht sonderlich entspannt anfühlen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Drang
und Motivation</b></span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Der
Wunsch nach Selbstrealisation bzw. die Entscheidung, das Leben nach
diesem Ziel auszurichten, äußert sich im Menschen als ein
eigentümlicher innerer Drang. Er ist nicht vergleichbar mit jeder
anderen Motivation, die uns im Leben antreibt. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Dieser
Drang beruht auf keiner Entscheidung, keiner Überlegung. Dieses
innere Drängen ist unbedingt, bedarf auch keiner speziellen
Vorgeschichte und kann Menschen ohne spirituelle Vorprägung ganz
plötzlich treffen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ich
kann nicht sagen, dass dieser menschlich evolutionären Bewegung ein
Plan zugrunde liegt. Es wäre falsch, dies anzunehmen und ebenso
falsch, eine Art göttlichen Plan zu negieren. Es spielt, und das ist
das Entscheidende, auch überhaupt keine Rolle. Jeder Gedanke um
eine göttliche Absicht ist ein Gedanke zu viel und auch nicht
hilfreich. Wichtiger ist es, die Aufmerksamkeit auf diese spürbare
Kraft zu legen, die alles durchdringt und nicht auf irgendwelche
Ideen oder Vorstellungen, die den Fokus wieder auf Bewegungen im
Geist beschränken. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es
gibt natürlich keine Standardbiografie, die eine typische
Erwachensgeschichte beschreibt. Das Bewusstsein, dass sich wieder in
seine wahre Natur entspannt bzw. erwacht und damit den Fokus „Mensch“
verlässt, kann unzählige Wege beschreiben. Da ist eine unfassbare
Vielfalt in dieser Welt, die verschiedenste Biographien des Erwachens
hervorbringt, inklusive mannigfaltiger Umwege.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
wenigen, welche relativ direkt und geradlinig die angedeutete
Selbstrealisation anstreben, besitzen eine gewisse Reife und Form der
Hingabe. Es sind diejenigen, die bereit sind, alles zu opfern, ohne
sich eines Opfers bewusst zu sein. Der Tod ist für sie kein
Schreckgespenst mehr, da sie erfahren, dass sie nicht sterben können.
Das einzige, das sterben muss und was herbeigesehnt wird, ist der Tod
des Glaubens an eine Person in einer Welt. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Bei
den meisten Menschen ist der Geist aber derart stark und das
Bewusstsein sehr in diesem Fokus auf Körper und Geist gefangen, dass
diese innere Drängen in erster Linie in persönlichen Eifer
transformiert wird. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Eifrige
Yogis</b></span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Eifer
ist grundsätzlich nichts falsches – er ist ein Ausdruck unseres
Geistes und hat eine Vorstellung, ein mentales Ziel als Treibstoff
und Grundlage. Ohne dieses Ziel würde dem Eifer die Ausrichtung und
die Kraft zum Handeln fehlen. Eifer lässt sich befeuern mit
Visualisierungen, Plänen oder auch Verträgen, die jemand mit sich
selbst oder anderen macht – dies betrifft sämtliche mentalen
Konstrukte, welche z.B. in Erfolgsratgebern zu finden sind. An dieser
Stelle erkennen wir schon sehr leicht die verschiedenen Dimensionen,
in welche die Motivation nach Entwicklung fließen kann.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">In
vielen Fällen geht es dabei immer um eine Verbesserung der Person,
um eine persönliche Bereicherung bzw. um ein Ziel, welches für die
Person wichtig ist oder gar um die Erschaffung einer ganz neuen,
großartigen Persona. </span></span></p><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Bei der oben angesprochenen Realisation des
eigentlichen Selbst geht es um das genaue Gegenteil. Für die Person
gibt es dabei nichts zu holen. Ein Umstand, welcher den meisten Menschen eher Angst macht. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ich
hatte es bereits angedeutet: die Motivation, von der wir sprechen,
kommt von einer anderen Ebene und äußert sich auf eine geradezu
mystische Weise. Und trotz dieser spürbaren Erhabenheit kann sie
leicht, obwohl sie unpersönlicher Natur ist, von der Person
okkupiert werden; die Person macht sich dieses Ziel zu eigen. Das
geschieht sehr oft und ist als ein Teil der Entwicklungsvielfalt
anzusehen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Da
gibt es dann diesen ursprünglich reinen, inneren Ruf, dieses starke
Drängen. Die Schöpfungskraft erlaubt dem ungezügelten menschlichen
Geist, daraus ein Ziel im Leben zu formen. Auch dies ist ein Teil der
Erwachensbiografie. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Der
Mensch wird zu einem Helfer für andere mit starken persönlichen
Interessen und wirkt z.B. als Yogalehrer, Heiler, spiritueller
Lehrer, Lebenshelfer. Viele weitere Formen des Ausdrucks sind an
dieser Stelle denkbar. Dem inneren Drang nach Selbstrealisation wird
auf die bestmögliche Weise entsprochen.</span></span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;"><b>Spiritualitätsfalle</b></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">So formt sich im besten Fall aus diesem persönlichen Weg eine Möglichkeit des
unpersönlichen Dienens und der Selbstvergessenheit. Persönliche
Wege können aber auch anders verlaufen und zu einer noch stärkeren
Identifikation mit einer neu kreierten spirituellen Persona führen.<br />Aus
einer absoluten Perspektive spielt das alles keine Rolle aber von
einem individuellen Standpunkt kann dies ein Rückschritt sein, da es
oft vielfach schlimmer ist, „spirituell“ zu sein, als eine
stinknormale Person, die einem langweiligen Job nachgeht und sich für
nichts besonderes hält. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
Erhöhung der Person ist eine typische Falle auf dem spirituellen
Weg, die für die Betroffenen extrem schwer zu erkennen ist. Die
Person schützt sich immer selbst und nimmt jede Form der
Identifikation ein, um nicht verloren zu gehen. Eine spirituelle
Person hat es dabei besonders schwer, da sie ihren Weg rechtfertigt
und ihr Handeln immer entschuldigen kann. Sie redet sich z.B. ein, dass sie nur anderen dienen möchte und erkennt ihre Abhängigkeit von Anerkennung und materiellen Vorzügen nicht. Manchmal ist einer solchen
Person nicht zu helfen, da sie ja bereits alles (besser) weiß. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Raus aus der Falle</b></span></span></p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Diese Falle ist natürlich relativ und es gibt auch kein wirkliches Problem. Dennoch sind da in diesem Paradoxon zwischen absolutem und relativem Weg hilfreiche Möglichkeiten, die innerhalb unserer menschlichen Realität hilfreich sind. <br />Die
Fragen, die sich jemand in dieser Position stellen kann, um dieses
Dilemma aufzulösen, sind relativ einfach und tun bestenfalls weh:</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Kann
ich jetzt mit allem, was mir wichtig scheint, aufhören? </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Bin
ich bereit, niemand zu sein und damit unter Umständen auch ein
Niemand zu werden? </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Kann
ich einfach das sein, was ich niemals nicht sein kann? </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es solte so radikal gefragt werden, da eine andere Herangehensweise nicht
zielführend wäre und der Geist immer neue Entschuldigungen für
sich selbst findet. Es erfordert etwas Wachsamkeit und auch Gnade, um nicht in
diese Falle zu tappen.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Gnade,
da es ist die Person aus sich selbst heraus nicht schaffen kann. Sie
kann lediglich den Geist schulen, um nicht in die immer gleichen
gedanklichen Fallen zu tappen. Die Gnade sind die Umstände, die
Lehrer, die innere Kraft, einfach alles, was uns das universelle
Bewusstsein in dem Moment zur Verfügung stellt. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das
Internet ist voll mit interessanten Menschen, die ein spirituelles
Erwachenserlebnis hatten, und nun versuchen, <a href="https://freieintuition.blogspot.com/2020/03/erwacht-oder-nichterwacht-das-ist-keine.html">als
Lehrer gut davon zu leben</a>. Anstatt sich gesellschaftlich zurück
zu ziehen und das Erlebnis zu vertiefen suchen sie etwas im Außen. Das ist dem Mindset unserer
Erfolgs-Gesellschaft geschuldet und dem Impuls, den Erfolg zu
präsentieren. Wir sind gesellschaftlich ungeschult in den Wegen der
Selbstrealisation, was oft seltsame Blüten und
Lehrerpersönlichkeiten kreiert.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wirft
man einen Blick auf alte Schulen des Zen oder des Advaita Vedanta,
dann ist das Erwachen lediglich ein erster Schritt. Nach den ersten
Erwachenserlebnissen werden den Schülern in diesen Traditionen Jahre
der Meditation und des Rückzugs angeraten. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das
bedeutet nicht, dass vor diesem ersten Schritt oft nicht zuerst alle
(weltlichen) Bemühungen unternommen werden, um die Person zur
Befreiung von allen Leiden zu führen. Ähnlich wie in Hermann Hesses
Erzählung „Siddharta“, in welcher der Protagonist zunächst alle
Versuche im Leben unternimmt – von spirituellen Bemühungen bis hin
zu weltlichen Bestrebungen des Erfolgs und der Selbstverwirklichung.
Kein Weg führte zum Ziel der Befreiung. Letztes Endes mündeten aber
die Bemühungen in der Resignation und im selbstvergessenen, stillen
Sitzen an einem Fluss. Diese Entspannung im selbstzufriedenen
Betrachten des Flusses führte Siddharta zur Erleuchtung. Wichtig ist
in dem Zusammenhang aber auch die Erkenntnis, dass alle
vermeintlichen Fehler und Umwege nötig waren, um die Bereitschaft
für das selbstvergessene Sitzen am Fluss zu ermöglichen. </span></span></p><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das Leiden ist es dann auch letztendlich, welches jeden Umweg rechtfertigt. Die Identifikation mit der Person ist immer mit Leiden verbunden, da es für keinen Menschen immer nur gut läuft. Dafür sorgt unsere duale Welt, für die Adjektive wie super und toll nicht ausreichen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-size: medium;"><b>Das unverständliche Ziel</b></span><br />
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b></b></span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
Realisation dessen, was wir sind, bedarf des
Unterscheidungsvermögens. Wir können nichts sein, was wir
beschreiben können. So wie der Weg kein persönlicher ist, so sind
weder das innere Drängen noch das innere Verstehen persönlicher
Natur. Worte sind dabei immer zu viel, auch wenn sie nötig sind, um
den Geist eine gewisse Aufmerksamkeit zu ermöglichen, damit er sich
vor sich selbst schützen kann. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das
eigentliche Verstehen findet nur in der Stille statt. Somit muss
unterschieden werden zwischen dem, was immer war oder dem, was in der
Stille gewahr wird und auf der anderen Seite den Objekten, die
erscheinen und die immer einen Gegenspieler brauchen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
Quelle ist das, was kein Zweites kennt. Das, was als nondual
beschrieben wird, entbehrt jeder Beschreibung. Das Gute braucht das
Schlechte, um als gut erkannt zu werden. Jedes Ding braucht einen
Gegenspieler, damit wir es beschreiben können: Glück und Unglück,
das Schöne und das Hässliche, ich und die anderen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Lassen
wir uns in Stille auf das ein, was wir nicht fassen können, kommen
dabei ganz natürlich Glück, Freude, Licht und andere Phänomene auf. Es
sind Marker auf dem rechten Weg; Reaktionen in Geist und
Körper. Sie sind aber niemals das Ziel und nichts, woran man sich klammern sollte. <br />Die Person muss still werden, um zu
begreifen, dass sie die Fragen nicht beantworten kann. Die
Bereitschaft dafür bedarf meist einiger Umwege. Manchmal schmecken
Menschen an diesem Weg, um sich schnell einer anderen Möglichkeit
der Selbstentfaltung zuzuwenden. Das ist völlig in Ordnung. Es gibt
keine echten Regeln, da diese der Vielfalt niemals gerecht werden
können. Aber es gibt einige Marker und Hilfestellungen, an denen man
sich orientieren kann. </span></span>
</p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-79380483896200001912021-02-28T16:49:00.004+01:002021-07-03T17:59:09.308+02:00Spaßlos in der Spaßgesellschaft<p>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Gelegentlich
mache ich mir Gedanken über das unvermeidliche Geschehen in dieser
Welt auch wenn ich mir generell nicht viele Gedanken mache. Warum
auch? Es ist mir bewusst, dass es keine (politische) Lösung für
unsere Probleme geben kann. Alleine schon aus dem Grund, weil wir nicht über die
Reife verfügen, wenigstens friedlich und nett mit unserem Mitmenschen
umzugehen. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Und dennoch wird
ab und zu der Wunsch in mir wach, dass es doch vielleicht anders sein
könnte. Dabei stehen zur Zeit wieder alle Zeichen auf Demontage...
so scheinen Philosophen und Historiker mal wieder recht zu behalten:
dekadente Gesellschaften werden letztlich fallen. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Not bringt
Tugend</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Andererseits und
trotz aller Kritik am menschlichen Miteinander wissen wir, dass die Menschen in Schreckenszeiten und
extremen Situationen zusammengehalten haben. Man hilft sich während und unmittelbar nach
Kriegen, versucht gemeinsam das Überleben zu sichern und schützt
sich im starken Miteinander vor akuten Gefahren. Diese Geschichten
kennen wir, nur scheinen wir diese Tugenden nicht mehr anzuwenden in
Zeiten des sogenannten Wohlstands, der eine allgemeine
Orientierungslosigkeit zu fördern scheint. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Sind wir nur reif
für gefährliche, nicht aber für friedliche, satte Zeiten? </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Ziellos im
Wohlstand</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">In diesen Zeiten
ändern sich die Themen und Bedürfnisse. Der Mensch sucht nach einem
Sinn im Leben oder wenigstens nach Spaß, wenn sich ein tieferer Sinn
dem Geiste entzieht bzw. im gesellschaftlichen Erlebnisraum
schlichtweg nicht angeboten wird. Wer erinnert sich nicht an Berichte
über die sogenannte Spaßgesellschaft (gefühlt so seit den späten
80er Jahren), auch wenn dies im aktuellen Geschehen bereits wieder
überholt klingt? </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Worum geht es dabei? Um
gesellschaftliche Dekadenz, fehlendem Tiefsinn und der Untergang
einer auf Konsum gebürsteten Gemeinschaft. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Gesellschaften,
die nicht mehr über die intrinsische Kraft gemeinschaftlichen
Zusammenhalts verfügen, sind auf Dauer ähnlich anfällig für
Krankheiten wie ein nackter, betrunkener Mann im Winter für eine
Lungenentzündung. <br />Es geht in sogenannten Spaßgesellschaften das
verloren, was den Menschen in Anbetracht unserer Geschichte
eigentlich mit der Muttermilch eingeflösst werden müsste: das
Verständnis, dass wir nur in einer funktionierenden Gemeinschaft
überleben können. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Marker des
Niedergangs</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Was eine
Gesellschaft hervorbringt, wenn ihre Mitglieder nicht mehr selbige im
Blick haben, erleben wir momentan wieder, an diesem Punkt unserer
gemeinsamen Geschichte. Einige typische Marker für einen drohenden
Niedergang sind weitreichend bekannt:</span></span></p>
<ul><li><p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wenn eine
Gesellschaft ihre Führung (im Gleichklang zum kulturellen Verfall
und der allgemeinen Verdummung) zu einer egomanen, korrupten Brut
verkommen lässt</span></span></p>
</li><li><p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wenn
menschliche Gemeinschaften es zulassen, dass wenige nahezu alles
besitzen und viele nichts haben </span></span>
</p>
</li><li><p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wenn
Gerissenheit und Cleverness mit klugem und angemessenem Verhalten
verwechselt werden. Wenn weder Reife noch Besonnenheit vonnöten sind für eine gesellschaftliche Führungsposition</span></span></p>
</li><li><p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Und
entsprechend: wenn politische Führungspositionen durch Ellenbogen
und fehlende Skrupel erkämpft werden müssen</span></span></p>
</li></ul>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die Liste ließe
sich beliebig fortführen und auf sämtliche Bereiche unserer Kultur
erweitern. Auf die Funktionsweise unserer Wirtschaft, auf die Inhalte
und Gestaltung von Bildung und Wissenschaft, auf unser spirituelles
Verständnis und dem darauf aufbauendem Zusammenleben.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Spaßbefreiter
Absolutismus</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Was bedeutet die
aktuelle Lage nun für unsere Spaßgesellschaft? </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Sicher lässt
sich sagen: auf jeden Fall weniger vom geliebten, alten Spaß. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Wir leben jetzt
in Zeiten (höchst konstruierter) politischer Korrektheit, welche
absurde politische Diskussionen erlaubt, deren Ergebnis in ihrem
Anspruch nach Richtigkeit und Absolutheit faschistisch anmuten. <br />Wir
erleben Demokratieabbau, Freiheitsbeschränkung, Verbote, mediale
Gleichschaltung und Verlust der Meinungsfreiheit... das ist kein
Nährboden für Spaß oder echten Humor; für Humor bedarf es der
Toleranz und Freiheitsliebe. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Dem Menschen wird
auch jetzt wieder über alle offiziellen Kanäle vermittelt, dass er
seine persönlichen Interessen und Bedürfnisse dem großen Ziel
unterordnen muss. Von diesen großen Zielen haben wir scheinbar noch
nicht genug. Immer musste in unserer gemeinsamen Geschichte etwas
befreit oder vernichtet werden oder wir mussten vor etwas Bösem
beschützt werden. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Zum Schutz der
Schwächsten müssen wir nun den kleinsten und tückischsten aller
denkbaren Feinde bekämpfen, koste was es wolle. Alte Geschichten in
neuem Gewand. Immer wieder funktioniert derselbe Taschenspielertrick.
Lediglich Begrifflichkeiten werden ausgetauscht. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Notwendige
Spaßevolution und der Blick in die Antike</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Also, was tun?
Dieser Zug ist erst einmal nicht mehr aufzuhalten. Es wird auch
übermorgen kein gestern mehr geben – die alten Zeiten sind vorbei.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Der Spaß war
aber niemals sinnlos. Er diente in den vermeintlich spaßigeren
Zeiten der Zerstreuung von den Sorgen, der Sinnstiftung innerhalb
eines ansonsten ernsthaftem Lebens mit ernsthaften Problemen. Er war
Sinnbild für ein Leben, das keinen Sinn in den gesellschaftlich
vorgegeben Zielen sah und von daher die Sinnhaftigkeit in der
Lebensfülle suchte. Er war immer ein Schrei nach etwas mehr
Freiheit, nach Leichtigkeit und Freude. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Nun, wer diesen
Blog verfolgt hat, kennt meine Ansätze. Es geht unter anderem darum, diese tiefere
Ebene der Spaßsehnsucht freizulegen und zu befreien. Wir können nur
erfüllt leben, wenn wir uns nicht mit den Ängsten identifizieren,
wenn wir erkennen, das wir unberührt von den Geschichten und Nöten
sind. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Außerdem, die Sinnsuche
muss an Tiefe gewinnen – nicht nur spirituell, sondern auch im
Umgang mit den Dingen, die uns Freude bereiten können! So ist die
oft genutzte Hedonismusdefinition zur Veranschaulichung der
ungezügelten Spaßgesellschaft nicht korrekt. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Antike Hedonisten
haben nicht nur die Lebensfülle und den Spaß gesehen. Sie haben
erkannt, dass es auf die rechte Dosis ankommt; dass die Freude an
köstlichen Speisen z.B. nur dann erlebt werden kann, wenn zuvor
Verzicht geübt wurde. Es geht also einerseits um das rechte Maß und
den rechten, maßvollen Umgang mit gelegentlicher Maßlosigkeit. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Hedonistische
Ruhe zwischen Lust und Schmerz</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die ersten
Hedonisten (i.S. einer philosophischen Denkrichtung) vertraten die
Theorie das sich unsere Seele zwischen den Zuständen Schmerz und
Lust bewegt. Natürlich möchten wir die Bewegung hin zur Lust, aber
es gibt zudem noch den Hinweis bzw. die Erkenntnis, dass sich
zwischen diesen beiden Zuständen die Seelenruhe (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ataraxie">Ataraxie</a>)
befindet. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ich erlaube mir,
diesen Ansatz gemäß meiner eigenen Erkenntnissen weiter zu
interpretieren (ist ja immerhin mein Blog). </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">In der Dualität
zwischen Lust und Schmerz, zwischen Freude und Leid, zwischen ganz
und gar nicht... liegt das Nonduale, das kein Zweites kennt und das
den tiefsten Frieden überhaupt darstellt. Es ist der Zustand,
welchen wir in der spirituellen Verwirklichung realisieren sollen. Es
ist nichts, dass jemals erlangt werden kann, sondern die einzige
beständige Wahrheit, die einfach IST.</span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Bewegen wir uns
immer nur in Richtung Lust oder Spaß, müssen wir diese
Wahrheitsebene zwangsläufig übersehen. Die gesamte Existenz spielt
mit der Dualität und mit den Extremen als Hinweis auf das Eine, das
kein Zweites bzw. keine Dualität kennt. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Freiheit im
Erkennen</b></span></span></p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Entsprechend sind
auch die aktuellen Geschehnisse nichts anderes als eine existentielle
Gegenbewegung zu dem, was vorher war. Diese Bewegung ist
unaufhaltsam. Es ist diese eine Erkenntnis, welche die gesamte
Diskussion in ein neues Licht rückt, da es den Fokus auf das
Unveränderliche rückt; auf die Leinwand, auf welche das gesamte
Spiel des Lebens projiziert wird und welche selbst immer unveränderlich
bleibt. </span></span>
</p>
<p><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ja, die von der
Leinwand reflektierten Farben ändern sich laufend. Aber dieses
Erkennen ist befreiend, dass wir das sind, was dieses ganze
Schauspiel überhaupt erst erlaubt; nur der kleinste Teil unseres
Seins spielt scheinbar aktiv in diesem Stück mit. Es ist der Teil,
der sich Lust und Spaß wünscht und dabei doch jenseits aller Worte
und Definitionen zuhause ist. </span></span>
</p>
Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-87027617344253064042021-02-18T15:07:00.002+01:002021-02-19T16:55:56.354+01:00Eiskristallflora<p>Schmelzwetter auf unserer Terrasse, der Schnee verflüchtigte sich. <br />Was blieb waren
ein paar winzige Wasserpfützen, welche plötzlich erneut froren und zu meinem Erstaunen in eine Landschaft aus Blüten, Gräsern und
allerlei Gewächsen erstarrten.
</p>
<p>Wie offensichtlich die mathematischen Formeln unserer Lebenswelt entlarvt werden. Grundlegende Formen wiederholen sich
in Mikro- und Makrokosmos. Sie zeigen die Schönheit dieser Welt, ihre klare Struktur und auch die Grenzen, in welche diese Dimension in Erscheinung treten kann.<br /><br />
</p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi0wVabMvyT1se6MB5Qc2wYSaZLBI6yZK7XgmMjfH8Yjgh0kdZj-CZ2C29NstO2ZT9I_b1JluExtdL0N7vLeFnGG5ywSI0FNZ0bTMMZWiAGE3nacfF_xOa8w7BkLhGEOxFl-zu-3XoIqFY/s1537/Eisflora+4.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="822" data-original-width="1537" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi0wVabMvyT1se6MB5Qc2wYSaZLBI6yZK7XgmMjfH8Yjgh0kdZj-CZ2C29NstO2ZT9I_b1JluExtdL0N7vLeFnGG5ywSI0FNZ0bTMMZWiAGE3nacfF_xOa8w7BkLhGEOxFl-zu-3XoIqFY/s320/Eisflora+4.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgC0Pm318jHbuI24CrAkKriPOAPOLNvLz08b3IL_-V4ovCJNl7PBabWd2f5wYnR4AhOHM-RTBcipbb4Tbi9ICkfDWH3fFS1f2LSybW1hk_LpAf0RQqU0rmhaLc_4uhi3k3O-Q6T2euuhOY/s1149/Eisflora+3.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="952" data-original-width="1149" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgC0Pm318jHbuI24CrAkKriPOAPOLNvLz08b3IL_-V4ovCJNl7PBabWd2f5wYnR4AhOHM-RTBcipbb4Tbi9ICkfDWH3fFS1f2LSybW1hk_LpAf0RQqU0rmhaLc_4uhi3k3O-Q6T2euuhOY/s320/Eisflora+3.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgKKPgFvjwfCpFx4RG3ccD2T6MLIIKk34VAL6C7iU3hjC3BDiokBgYywvH0HlCr9idpYL_WuXduElYeGjcKNbQfEA73iT_eM1RWPFqteDyVdcigzwzLgj1DeD22-M_cG_g6u60gBuDBJCQ/s1387/Eisflora+2.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="939" data-original-width="1387" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgKKPgFvjwfCpFx4RG3ccD2T6MLIIKk34VAL6C7iU3hjC3BDiokBgYywvH0HlCr9idpYL_WuXduElYeGjcKNbQfEA73iT_eM1RWPFqteDyVdcigzwzLgj1DeD22-M_cG_g6u60gBuDBJCQ/s320/Eisflora+2.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5Ko0efMJ0Ahc0oLP1gnqfXwi2Fz9hYFT9hsxfmf-xuIEjws0GNhbSDRL7ggrUecWNhfZpLDh-r8vpTlPON51ALZOp0Ng5uwfABH01sW42HMLROYJ7dnHHnJ8_U0RntA9OEwnd7SoDn04/s1168/Eisflora+1.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="921" data-original-width="1168" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5Ko0efMJ0Ahc0oLP1gnqfXwi2Fz9hYFT9hsxfmf-xuIEjws0GNhbSDRL7ggrUecWNhfZpLDh-r8vpTlPON51ALZOp0Ng5uwfABH01sW42HMLROYJ7dnHHnJ8_U0RntA9OEwnd7SoDn04/s320/Eisflora+1.jpg" width="320" /></a></div><br />
Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-33122198608325221532021-02-10T21:07:00.000+01:002021-02-10T21:07:43.820+01:00Selige Vergänglichkeit<p>
</p><h3 class="western"></h3>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">In
glücklich zerbrochenen Erinnerungen</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Erblüht
die Freiheit aus vergessenen Memoiren </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Und
die Liebe aus Menschen ohne Geschichte<br /><br /></span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ohne
die Illusion von Tat oder Untat</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ohne
geglaubten Frevel oder Heiligkeit </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ohne
die Idee von Namen oder Rang</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Spielt
das Leben gelassener nur mit sich selbst<br /><br /></span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Aktion
statt Planung, Stille statt Widerstand</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Kongruent
in unvermeidlicher Direktheit</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><br />Erhebende
Stimmung befreit von Anlass, Sinn und Ursache</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Trauer
ohne Anker, in Wind und Strömung verloren </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><br />Die
Bühne des Lebens auf unsichtbarem Grund</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Der
frei von Bedingungen und Vorstellungen </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Alles
aus sich nährt und alles in sich vergehen lässt</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es
wird verbrennen ohne Asche </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Zerstören
ohne Schutt</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Nichts,
was bleibt</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Alles,
das Ist</span></span></p>
<p style="font-weight: normal;"><br /><br />
</p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-30380731104823049212021-01-31T14:16:00.003+01:002021-01-31T22:39:18.524+01:00Aufmerksames Spüren<p>
</p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: medium;">Ich war öfters überrascht von einer inneren
Einladung in Form eines aufkommenden Gefühls. Erst subtil, dann
immer stärker werdend, von unbekannter Herkunft. Das Gefühl lädt
zu Beginn ein, intensiv auf die Suche nach etwas zu gehen. Etwas Aufregendes, Unbekanntes, das sich nicht richtig (be-)greifen lässt.
<br />Wir greifen mit diesem inneren Drängen zu Beginn nach mehr
Erkenntnis, mehr Wissen, mehr Erfahrungen. Das Leben bereichern, das
Leben verstehen, das Leben bändigen... Das scheinen anfangs die Motive zu
sein, die jemanden antreiben, dem dieses merkwürdige Drängen
überkommt. Die erste Reaktion auf dieses Drängen mündet für viele in esoterischen
Welten, in psychologischen Ratgebern, in philosophischen
Weltanschauungen, in magischen Methoden und allem, was das Leben (und
natürlich uns selbst) irgendwie zu bändigen verspricht. Alles, was
halbwegs verspricht den Schmerz und den Schrecken des Lebens zu
nehmen und dabei den Erkenntnisraum zu erweitern. </span></span>
</p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: medium;"><b>Gesichter der Erlösung </b></span></span>
</p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: medium;">Dieses beschriebene Phänomen eines starken inneren
Drängens nach einer Art - nennen wir es Erlösung - ist ein Ausdruck
dieser Reise, welche man eigentlich nicht näher benennen kann.
„Erlösung“ ist aber ein durchaus zutreffender Begriff, da sich
dieses innere Drängen als eine Suche nach selbiger interpretieren
lässt. <br />Im Grunde mündet die Suche nach Erlösung aber in der
Ergründung des Wesenskerns und der letztlichen Erkenntnis, dass es
in dieser, von uns akzeptierten irdischen Realität, keine Erlösung
von den Beschwerlichkeiten des Daseins und des unweigerlichen Todes
gibt. Der Tod bleibt abwartend in bedrohlicher Nähe und lässt sich
(glücklicherweise) nicht ausräumen. Wir mögen verblendet sein und
ein Weilchen daran glauben, das Leben durch Erfolg und eine gesunde
Lebensweise gezähmt zu haben – <a href="https://freieintuition.blogspot.com/2020/09/memento-mori.html">der
Tod wird uns aber stetig seine Namen in den Nacken hauchen, bis auch
der letzte seine eigene Endlichkeit begriffen hat</a>.<br />Die Form der Erlösung, welche aber weder Tod noch
Leben niederringen möchte, hat nicht dieses Damoklesschwert über
dem empfindlichen Haupt schweben. Sie ist frei von den Bedingungen der
irdischen Existenz. Sie beginnt vor den Begrifflichkeiten von Leben
und Tod und hat ihren Ursprung jenseits aller Bedingungen und
Beschreibungen, jenseits der Wirkungswelt des Geistes. </span></span>
</p><span style="font-family: times;">
</span><p>
</p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: medium;"><b>Dankbare Entscheidungslosigkeit</b><br /><br />Entsprechend
ist es dem Menschen in seiner Identifikation als Person - und damit
innerhalb der Fesseln von Existieren und Sterben - eigentlich nicht
möglich, diese Reise selbst anzutreten. Wir gehen diesen bestimmten
Lebensweg oder nicht, da gibt es keine wirkliche Entscheidung einer
Person. Es ist doch nachvollziehbar, dass Menschen, welche diesen inneren Ruf nie vernahmen, eher mit Unverständnis auf diese
esoterischen Spinner und Heilssucher blicken bzw. auf Leute die ihr
Leben der Meditation und ähnlichen lebensfernen Praktiken widmen. </span></span>
</p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: medium;">Dabei ist es eine kompromisslose aber dankbare Einladung,
ein unerschütterliches Drängen, das recht wenige Menschen
überkommt. Begleitet von einem Hochgefühl, welches uns auffordert, uns
ganz auf diese inneren Welten einzulassen. Die Stille, welche sich im
Bewusstsein offenbart, die bedingungslose Liebe, so losgelöst von
alten Begrenzungen, ist die beständige Richtschnur. Loslassen können,
was Sicherheit und Anerkennung verspricht und verloren gehen in
lichter Leichtigkeit. </span></span>
</p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: medium;"><b>Eine spezifische Qualität der Aufmerksamkeit</b></span></span></p><span style="font-family: times;">
</span><p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: times;"><span><span style="font-size: medium;">An
verschiedenen Stellen in diesem Blog wurde die Ergründung des Selbst
<a href="https://freieintuition.blogspot.com/2020/12/oh-langeweile-getreuer-fingerzeig.html">mithilfe
spezifischer Techniken besprochen</a>. Durch gezieltes Fragen und
Innehalten hebelt sich der aktive, identifizierte Geist selbst aus.
Gleich einem Dorn, mit welchem wir einen Dorn entfernen, wird ein
Gedanke ins Bewusstsein entlassen, welcher das Gedankenleben
ausbremst. Das Innehalten in dem, was sich dabei offenbart geht mit
aufmerksamem Spüren einher. <br />Spüren ohne Gedanken ist ein sinnliches
Empfinden, von allem, was sich offenbart. Das Gefühl der Ausdehnung,
welche das Erkennen des Selbst oft begleitet, aber auch die Emotionen
und Körperempfindungen, die dabei Erlösung finden. Alles zu
erfühlen und „inne zu halten“ im besten Sinne des Wortes, womit
gemeint ist, dass wir diese Empfindungen aufmerksam im Bewusstsein halten.<br />Die
dafür benötigte Achtsamkeit bedarf einer Loslösung vom
Alltagsbewusstsein, die in erster Linie durch beständiges Üben
erreicht wird. Das dadurch gewonnene Vermögen, urteilsfrei spüren
zu können, ist unfassbar erlösend. Man kann diese Fähigkeit nur
zu schätzen wissen, wenn man sie selbst erlebt hat, da der
gesellschaftlich erlernte Impuls, über das Erfühlte nachzudenken,
diese freie Bewegung im Bewusstsein normalerweise kaum erlaubt.
<br />Freies Erspüren sowohl innerer als auch äußerer Welten führt
immer zu dem einen Ziel: der Ergründung des Selbst, dem Erforschen
des eigenen Wesens. Jede Erscheinung, jedes noch so traurige Gefühl,
zeigt im erlösten Erspüren seinen wahren Kern und Ursprung und
wandelt sich scheinbar in Empfindungen von Liebe und Weite.</span></span></span></p><span style="font-family: times;">
</span><p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: times;"><span><span style="font-size: medium;">Daher
wird das Loslassen immer wieder derart betont. Es ist eine Mischung
aus diesem befreiten Erleben bzw. aufmerksamen Spüren sämtlicher
Erscheinungen und der Fähigkeit, den Geist dabei nicht zu bedienen
und die Gedanken nicht zu verfolgen. Das klingt vielleicht zunächst
recht technisch, ist aber ein natürliches und freies Erleben,
welches zu reiner Gewahrsamkeit führt. </span></span></span>
</p><span style="font-family: times;">
</span><p style="font-weight: normal;"><span style="font-family: times;"><br /><br /></span>
</p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;"> </span></p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-84573486300651907672021-01-15T16:54:00.018+01:002021-01-15T19:08:38.855+01:00Mürbe Macht <p>
</p><h3 class="western">
</h3><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">
</span></span><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">Das anhaltende Einsperren und Aussperren, die fantasievollen
Verbote und Einschränkungen, treffen mittlerweile viele Menschen auf
unterschiedlichen Ebenen empfindlich in ihrer Lebensführung. Manche
kämpfen profan um die finanzielle Existenz, andere innerlich gegen
die Einsamkeit, wieder anderen wächst der Stress zwischen
Kinderbetreuung und Homeoffice über das geplagte Haupt.
<br /><br /><b>Konstruierte Spaltung</b></span></span>
</p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">
</span></span><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">Von allen Seiten ist zu spüren, wie Leute aller Couleur mürbe
werden. Mürbe sind die Gemüter, zermürbend die lenkende Macht,
welche das Leben in unerfreuliche Fahrwasser steuert. Zu genau
möchten viele nicht hinsehen, wollen nicht hören, dass dieser
Lockdown eine höchst politische und zugleich unwissenschaftliche
Lösung für ein medial zur Unkenntlichkeit aufgeblähtes Problem
ist. <br />Für viele geächtete Widerständler steckt die einst
bewegte Zeit des Aufklärens und der Rebellion im Trübsal der
sumpfigen Aussichtslosigkeit fest. Die Weichen sind alle gestellt,
der Schicksalszug hat längst seine Höchstgeschwindigkeit erreicht.
<br />Erstaunlich ist der Opfermut der Gegenseite unserer künstlich
gespaltenen Gesellschaft. Sie steht noch immer begeistert an den
Gleisen und winkt eifrig ihrem alten Leben nach, fest daran
glaubend, dass Regierungen dazu da sind, sich ganz doll um uns zu
sorgen. Die Lektionen der Geschichte perlen an ihnen ab – ein
faszinierender Lotus-Effekt, dessen Ingredienzien (bestehend aus
kollektiver Gutgläubigkeit und Bequemlichkeit) jeden kritischen
Gedanken abgleiten lassen.<br />Schaltet man den Fernseher ein oder
schlägt die Zeitung auf, vernimmt man ebenfalls wenig Kritisches.
Kaum jemand berichtet über Gescheiterte, Depressive, über Suizide
und Gefährdete. Dabei knirscht es, wo man hinschaut, im
existenziellen Gebälk.</span></span></p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">
</span></span><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;"><b>Neue Normalität = Zeit des inneren Prüfens</b></span></span></p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">
</span></span><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">„The new normal“ wurde bereits, das hat man schon fast
verdrängt, vor bald einem Jahr medial prophezeit - teils hübsch
illustriert aber dennoch haarsträubend böse wirkend. Man hat den
Verdacht, dass die Umsetzung der neuen Normalität noch gar nicht zur
vollen Blüte gereift ist.
</span></span></p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">
</span></span><p style="font-weight: normal;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;"><span><span>Ich
bin selbst ein auf mehreren beschriebenen Ebenen Betroffener. Das
Leben kann aber noch deutlich kreativer zuschlagen – mit mehr
Wucht und Fantasie, als es die Drahtzieher der Krise jemals mit ihren
einfachen Gemütern erdenken könnten. Dennoch will ich nicht
leugnen, dass die momentane Lage teils herausfordernd und anstrengend
ist und dass das Leben diese konstruierte Krise gerne mit weiteren
Schrecken garniert. <br />Irgendwie, man verzeihe mir das Wortspiel,
bin ich ein verfehlter Betroffener im Sinne von getroffen sein;
heißt: mir geht es unverzeihlich gut. Einfach, weil ich empfinde,
dass dies unser Geburtsrecht ist, weil es unserem Wesenskern
entspricht. Weil ich jeden Tag auf das blicke, was von diesem ganzen
Theater völlig unbeeindruckt ist. Und das bin ich selbst und jeder
andere ebenso. Ich hoffe, dass dies viele Menschen realisieren
dürfen, denn jene Perspektive erlaubt uns, auch in schwierigeren
Zeiten einfach mal zufrieden und gut drauf zu sein. „Gut drauf“
ist jetzt nicht unbedingt die in dem Kontext passendste
Ausdrucksweise, klingt aber griffig. <br />Jeder Ausdruck von Freude
oder Glück ist natürlich etwas, das immer irgendwie kommen und
gehen muss. Es kommt jedoch öfter in der Folge eines unabsichtlich
konsequent gegen den Strom schwimmenden Lebensstils, der keine
Rücksicht auf Normen und eine gelungene gesellschaftliche
Positionierung der eigenen Person nimmt. Aber wen jucken
Konventionen, gerade jetzt, wo ohnehin alles auf Talfahrt ist?
<br />Talfahrt oder goldene Zeiten, darum geht es natürlich nicht. Im
Grunde muss die Lebensführung in jeder Lage für eine glücklichere
Ausrichtung mehr gefühlt als gedacht sein, mehr gesessen als
gerannt, mehr im Innern als im Außen. Alle Tugenden der
Rationalität, der Strebsamkeit, des Eifers, der Zielstrebigkeit sind
totaler Mist, wenn man wirklich erfüllt sein möchte.
Gesellschaftliche Normen und Tugenden dienen meist der Kontrolle und
der Ordnung; sie bringen aber niemanden ans Ziel, da sie ein falsches
Ego, ein Trugbild stärken. Und wir streben doch immer, ob in wirren
oder ruhigen Zeiten, ob wir arm oder reich sind, gefühlt oben oder
unten, mehr dem Glück entgegen. </span></span></span></span>
</p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">
</span></span><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;"><span><span><b>Lass das Glück
los</b></span></span></span></span></p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">
</span></span><p style="font-weight: normal;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;"><span><span>Kommt
dieses Glück öfter, ist die Gelegenheit da, auch dieses zu prüfen
und nicht daran zu klammern. Es kommt und geht beschwingter in
einem Raum erweiterter Gewahrsamkeit und mit gesteigerter Fähigkeit, einfach
alles loslassen zu können. In einem engen Mental-Kerker fühlt sich
das Glück hingegen nicht zu Hause. Es wird abgestoßen durch
Planung, durch Gier, durch jeden Versuch, seiner Habhaft zu werden.
Glück, genau wie bedingungslose Liebe, müssen frei fließen können.
<br /><br />Dieser Raum, in welchem Glück stattfinden kann, diese
Empfindung von Ausdehnung über die Sinnlichkeit hinaus, ist tiefer
als das Glück selbst. Glück ist ein Ausdruck oder eine Qualität
unserer Seele, aber selbst tiefes Glück berührt noch lange nicht
die Quelle unseres Seins. Es ist dennoch ein guter Wegweiser.
<br />Letztendlich spielt in dem Erleben unserer Seele, unseres Selbst,
am Ende auch das Glück keine entscheidende Rolle mehr. Das Glück
mag zwar ein willkommener Besucher sein, aber es ist nicht das Ziel
der Suche. Somit ist auch jede andere Erscheinung im Leben mehr oder
weniger willkommen, aber niemals etwas, das dem innersten Frieden
gleichkommt.<br />Jede dieser empfundenen Bewegungen, so nett oder so
krampfig sie auch sein mögen, sind, und da wiederhole ich mich
wiederholt, Gelegenheiten, die Aufmerksamkeit zu schulen, und den
inneren Raum zu erkennen, in welchem alles stattfindet. <br /></span></span></span></span>
</p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">
</span></span><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;"><span><span><b>Aufmerksamkeits-Aikido</b></span></span></span></span></p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">
</span></span><p style="font-weight: normal;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;"><span><span>Im
Erleben dieses inneren Raumes wandelt sich das ernste Drama des
Lebens zu einem Theaterstück in unserem Selbst. Ein Schauspiel des
Lebens, das nur in uns stattfindet und dadurch seinen Schrecken
verliert. <br />Das Drama wird als Folge des Perspektivwechsels entmachtet, aber es wird immer nach dem Greifen,
was uns wieder in seinen Bann ziehen kann. Es wird alles tun, um unsere
Aufmerksamkeit auf die Gedanken zu richten, damit der Mindfuck uns
wieder in den Kerker des selbstkreierten Schreckens sperren kann. <br />Wie in einem
inneren Aikido ist es aber mit Übung möglich, die Gedanken frei
vorbeigleiten zu lassen, ohne Energie darauf zu verschwenden und
gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf das Fühlen der inneren Welten zu
legen. Der durch die Gedanken aufgebaute innere Druck in Form von
Ängsten oder Sorgen ist dabei ein willkommenes Mittel der Wahl - eine Kraft die durch bloße Aufmerksamkeit umgewandelt wird.<br />Im
Fühlen und Verorten dieser Empfindungen im Körper, wird sowohl die
Natur des Gefühls gewahr als auch Natur des Beobachters, welcher
dieses Gefühl erkennt – <a href="https://freieintuition.blogspot.com/2020/04/meditation-3-angste-und-traurigkeit.html">hilfreich
kann diese Meditation sein</a>. In dem Moment wird das negative
Gefühl zu einer Möglichkeit, tiefer in die Natur des Selbst
einzutauchen. </span></span></span></span></p><p style="font-weight: normal;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;"><span><span>Auf diese Weise kann die Krise zum Hilfsmittel werden – nicht im
Sinne des Erfinders, aber gerade deshalb umso besser.</span></span></span></span></p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;">
</span></span><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: times;"> </span></span></p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-29532505582475441952020-12-28T22:53:00.005+01:002020-12-28T23:19:16.882+01:00Leere – Abgrund oder Tor?<h3 class="western"></h3><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;">In bestimmten Momenten erleben wir eine Leere in uns. Ein tiefes
Gefühl, dass nichts diese Leere wirklich füllen mag. Aus Gewohnheit
oder weil wir es nicht besser wissen, stopfen wir das empfundene Loch
in uns mit Aktivität, mit Dingen, mit Menschen oder schlimmstenfalls
mit schlechtem Fernsehen. Das Gefühl von tiefgreifender Leere kann
uns Trauer empfinden lassen und in eine Depression führen. Sie wird
als etwas betrachtet, dass wir besser schnell wieder los werden. Wir
denken, sie ist ein gefährlicher Makel, dem ein weltlicher Mangel
zugrunde liegt. Menschen, welche die Leere öfters empfinden, machen
jedoch die Erfahrung, dass sie nicht mit Objekten zu füllen und
nicht wirklich zu beseitigen ist.
</span></p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;">Diese Leere ist noch tiefgreifender als das Gefühl der
Langeweile, welche ein Aufhänger für den letzten Text war. Die
Langeweile kann noch bedient werden, sie kann durch Aktivität
beseitigt werden oder wir vermögen ihre Natur rasch durch eine Frage
zu entlarven. Die Leere ist in ihrem Wesen substantieller.</span></p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;"><b>Es ist, als könne uns das Leben nichts wirklich Erfüllendes
mehr bieten</b> – nichts, was irgendwie von Bestand ist und nicht
den fahlen Beigeschmack der Vergänglichkeit in sich trägt. Eine
Weile können wir die Leere vielleicht überspielen und uns selbst
Zufriedenheit vorgaukeln. Vielleicht wandern wir von Job zu Job, von
Partner zu Partner, von Ort zu Ort, bloß um nach einiger Zeit wieder
die Leere in uns zu spüren. Ein starker Geist, eine zielstrebige
Natur kann uns dabei leicht zum Verhängnis werden, akzeptieren diese
Eigenschaften doch keine Schwäche. Aber diese Leere ist keine
Trägheit, keine Depression und keine Lustlosigkeit – die
Unkenntnis um den rechten Umgang mit ihr, lässt sie lediglich diese
Charakterzüge hervorbringen.
</span></p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;">Wenn wir schlafen und träumen aber unser physischer Körper
hungrig ist, dann kann keine erträumte Speise uns jemals sättigen.
Rastlos irren wir im Traum umher und versuchen vergeblich den Hunger
zu stillen. Aber es hilft nichts, wir müssen aufwachen und das
Bedürfnis unseres Körpers nach Nahrung stillen.
</span></p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-weight: normal;">Die Leere spiegelt ein tieferes
Bedürfnis</span> und nichts, was diese Welt zu bieten hat, kann sie
füllen. <b>Sie ist ein Ausdruck des Hungers unserer Seele</b>, die
nun diesen Traum, den wir Leben nennen, zu Ende träumen möchte und
den Blick wieder auf ihre wahre Heimat richtet. Viele haben diese
Transformation durchlebt und sind zunächst in einer Art Depression
gelandet. Ich erinnere mich unter anderem an Bücher von Eckhart
Tolle oder Jeff Foster. Das sind gute Beispiele, da beide in unserer
westlichen Zivilisation an ihre Grenzen stießen, keine Erfüllung
fanden und sehr eindrücklich die Phase der Depression und die
empfundene Sinnlosigkeit ihres Lebens beschrieben haben. Sie wurden
durch ein inneres Erwachen „gerettet“ - sie erkannten, dass sie
bereits vollkommen sind und einer Illusion nachhingen, die sie
fälschlicherweise Leben nannten.</span></p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;">Natürlich überkommt nicht jeden diese tiefe Verzweiflung und
nicht jeder erlebt die Unfähigkeit, überhaupt noch am Leben
teilnehmen zu können. Es ist eine Gnade, diesem inneren Ruf
irgendwie entsprechen zu können. Ihn zu bedienen mit Phasen der
Innenschau, mit stillem Sitzen, mit Meditation oder mit einem Lehrer,
der diesen Weg bereits beschritten hat. Es bedarf für manche des
Erkennens, des Differenzierens und der Stille. Für andere der
Hingabe, des Dienens und der Liebe.</span></p><span style="font-family: times;">
</span><p><span style="font-family: times;"><b>Gute Wege enden in der Selbstvergessenheit</b>, in welcher das
göttliche Erleben zum Zentrum des Seins wird. Die Vorstellung von
einer Person geht auf diesen Wegen verloren. Verloren im Sinne von
nicht existent, von nicht wichtig, da „wir als Person in einer
Welt“ nur eine Idee sind, die zu lange bedient wurde. Dann kann
sich die Leere in Erfüllung wandeln. Meist sogar langsam und
beständig - selten sind wohl eher die überwältigenden, plötzlich
explosiven Transformationen im Bewusstsein, wie von obigen Beispielen
beschrieben. Es braucht auch keine mystische Erleuchtung, um die
Schönheit in allem zu erkennen. Der Weg an sich ist dann Erfüllung
genug.
</span></p><span style="font-family: times;">
</span>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-89369837494170673332020-12-12T20:19:00.004+01:002020-12-12T23:23:32.447+01:00Oh Langeweile, getreuer Fingerzeig!<p>
</p><h2 class="western"></h2><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Einem eifrigen Praktizierenden des Atma Vichara - der Suche nach
dem Ich – ist alles was in und um uns geschieht eine willkommene
Gelegenheit. Eine Gelegenheit zur Innenschau, zur Überprüfung, wem
das jetzt eigentlich widerfährt, was auch immer im Moment geschieht.
</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Alles, was wir an Eindrücken aufnehmen und von dem wir glauben,
dass wir es wahrnehmen, dass es uns betrifft und beeinflusst; dass es
der Person, die wir sind, geschieht - dies alles dient der
Überprüfung der von uns geglaubten Wahrheit, dass wir eine Person
in einer Welt sind. Die Wahrheit, dass es uns und das andere gibt –
mich und die Welt, mich und die anderen Leute...</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Wir verstehen überhaupt nicht, bevor wir uns dieser Suche nach
einer tieferen Wahrheit widmen, wie verletzlich und traurig uns
dieser Glaube machen kann. Die Person ist durch den Geist bestimmt,
durch den Glauben, die Weltsicht, die Prägung und allen Gedanken und
Emotionen, die aus der persönlichen Anpassung des Geistes an diese
Welt resultieren.
</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Der Körper ist dabei das Bindeglied, als Produkt dieser Welt, die
ihn formte und den Geist, der an den Körper gebunden ist.
</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Atma Vichara löst diese Vorstellungen auf. Wir überprüfen dabei
direkt am Ursprung aller weiteren Vorstellungen, ob diese wahr sein
können, einfach nur, indem wir unser Ich in den Fokus rücken.</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;"><b>Aktivität contra Nichtstun</b></span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Um überhaupt offen für diese Suche oder diesen verschärften
Blick zu sein, ist das Verweilen eine Voraussetzung – so wie ein
Fechter, ein Bogenschütze oder ein Kampfkünstler auf einen stabilen
Stand angewiesen ist, so erfordert Atma Vichara eine innere Haltung
der Stille, des aufmerksamen Blicks.
</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Das genaue Gegenteil dieser für die Innenschau erforderlichen
Haltung ist die Zerstreuung. Welche Ironie, in einer Gesellschaft zu
leben, die sich in einem ständigen Kampf gegen das Nichtstun und die
gefürchtete Langeweile befindet. Neben der Arbeit wird noch
vielfältigen Aktivitäten nachgegangen, nebenbei wird das Smartphone
gecheckt und die freie Zeit ist auf Wochen hinaus verplant. Verpönt
ist, einfach nur dazusitzen und vor sich hinzustarren – das
Nichtstun dem emsigen Treiben vorzuziehen. Ein trügerisches
Vorurteil, dass leicht zu entkräften ist, wenn man weiß, wie
Nichtstun wirklich geht und wie viel Glück es erfahrbar macht...
</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;"><b>Ich bin´s doch</b></span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Wer ahnt schon, dass die verhasste Langeweile ein Fingerzeig, ein
Rettungsring ist, den wir ergreifen können? Sie macht die Aktivität
des Geistes spürbar in einem Moment, der uns die Gelegenheit gibt,
einfach zu hinterfragen, zu wem diese Langeweile, dieses Gefühl
eigentlich kommt. Denn wie jeder Gedanke, jede Körperempfindung und
jede andere Emotion lässt sich natürlich auch ein Gefühl der
Langeweile im Hinblick auf den Adressaten hinterfragen.
</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Die Antwort auf die Frage: „Zu wem kommt dieses Gefühl?“, ist
zunächst immer: ich empfinde die Langeweile. Sie kommt zu mir, ich
nehme sie wahr, in meinem Geist und meinen Empfindungen. Es entsteht
dabei eine Empfindung für dieses Ich, eine persönliche Geschichte,
die sich in Bildern aufdrängen will. Ich bleibe in diesem Moment bei
der Empfindung von Ich, bei dem was schaut und was in diesem Beispiel
die Langeweile erkennt. Das ist eine klare bekannte Empfindung von
Ich, dem Zentrum, um welches die Person konstruiert ist – dieses
Ich ist das Selbstverständnis, das wir haben.
</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Dieses Selbstverständnis, dieses Ich wird in dem Moment gesehen
und erkannt. Es wird erkannt von etwas, dass für den Geist nicht
greifbar ist, weil es den Geist beobachtet und nicht der Geist ist.
</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Wollen wir diesen Beobachter erkennen, dann erfordert dies eine
weitere Frage. Die Frage lautet „Wer bin ich?“ oder (nach
Belieben): „Was bin ich?“ oder „Was ist das?“. Diese Frage
wird ohne Absicht gestellt, eine Antwort zu erhalten. Wer eine
Antwort denkt, hat diesen Schritt verbockt. Nicht schlimm, Atma
Vichara ist wie ein Spiel, das man den ganzen Tag spielen kann.
</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;"><b>Ich bin</b></span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Die eigentliche Antwort oder besser gesagt: das eigentliche
Erleben, das aus dieser Frage resultiert ist eine Bewegung des
Bewusstseins. Unser Ich-Empfinden wandert vom Kopf ins Herz. Dabei
entsteht das Gefühl von Raum, von aufgelöst-sein, von Freiheit und
Liebe. Wenn wir darin verweilen, sind wir unserem eigentlichen Ich
ein ganzes Stück näher. Wie wir diese tiefere Wahrheit nennen,
spielt dabei keine Rolle. Man kann es „Ich bin“ nennen, als
Hinweis, dass es eine freie Individualität ist, die wir sind,
ungetrübt von persönlichen Dingen, einfach frei und seiner
Göttlichkeit bewusst.
</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">Fantastisch, dass dies durch eine einfache aufmerksame Frage
erfahrbar ist.</span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;"><b>Schrumpfkopf </b></span></span>
</p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;"><span>Es
ist aber genauso fantastisch zu sehen, wie schnell wir aus diesem
natürlichen Sein wieder in den Kopf wandern und zu einem
problembeladenen Wesen schrumpfen. Der Kopf bzw. die Gedanken treiben
das freie Sein wieder in die Person. Ohne Gedanken sind wir ein
glücklicher Niemand, mit Gedanken ein schrumpfkopfiger Jemand.</span></span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;"><span><b>Gute Schwestern </b><br /></span></span></span></p><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;"><span>Atma
Vichara, das muss ich hier ein letztes Mal betonen, ist ein wunderbar
leichter Weg, unser wahres Selbst zu erfahren. Wir können dabei mit
allem Arbeiten, was der Moment so bietet. Jeder erdenkliche Mist
führt mit der rechten Frage in ein freies, glückliches Sein.</span></span></span></p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;"><span>Atma
Vichara ist damit die geschickte Schwester der Meditation, die den
Weg in einen meditativen Zustand weisen kann. Sie bereitet vor und
ist der Fingerzeig, dem wir folgen. Die eigentliche Meditation ist
das entspannte, gelöste Verweilen in diesem Zustand. </span></span></span>
</p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;">
</span></span><p><span style="font-family: times;"><span style="font-size: small;"> </span></span></p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-61512954048159328392020-11-22T22:53:00.006+01:002020-11-22T22:55:17.798+01:00Shine on!<p>
</p><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Novembersonne
– draußen ist es kühl und dennoch wärmt sie noch angenehm.
Unzweifelhaft lebt es sich mit Sonnenlicht ein bisschen
leichter - die Welt wirkt einladend und freundlich. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Unter freiem Himmel stehen und
mit zusammengekniffenen Augen die warmen Strahlen genießen. Und wenn es nur ein paar Minuten sind. Welch´ schöne Abwechslung zu den regnerischen Tagen.</span></span>
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Die
Sonne scheint durch die kahlen Baumkronen. Sie ist wie ein Gleichnis
für etwas, das ich kaum beschreiben kann, ohne kitschig zu klingen.
Sie erinnert an das Licht, welches mich jede Nacht umhüllt, wenn
ich mit geschlossenen Augen im Bett liege. Wenn plötzlich alles hell
und warm wird und das Leben nicht leichter sein kann. </span></span></span>
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Da sind diese Assoziationen, wie liebevoll und schützend.
Das Licht wirkt wohlig - es spendet Leben und hält uns warm. Und es
erinnert an das, was viele erleben, die sich in die Stille fallen
lassen. „Das Licht des Herzens“, muss ich denken – die
abgegriffene Umschreibung, die ich vermeiden wollte; die
Umschreibung, die den Nagel aber auf den Kopf trifft. Es ist unser Zuhause, unsere innere Heimat, welche doch immer hier ist. </span></span></span></p><p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Bedingungslose Liebe ist ein Tor in die Stille, unser eigentliches Wesen. Hier, wo es kein Zweites mehr gibt,
wortlos, unbeschreiblich. </span></span></span>
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Aber bereits im Licht versiegen die Gedanken und vermögen das Gemüt nicht
zu beschweren. So sind es doch meist bloß die Gedanken an gestern oder morgen, welche jeden Moment
ruinieren können und daran hindern, uns mit den Wundern des Lebens
treiben zu lassen. Bleischwer lassen sie uns im Fluss des Lebens
untergehen, bis wir im trüben Schlamm kleben und uns die Dunkelheit
umhüllt. </span></span></span></p><p style="margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Manchmal helfen ein paar Sonnenstrahlen, um uns an die Leichtigkeit im Leben zu erinnern, </span></span></span>
</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">„<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Sonnenlicht
ist in dieser Zeit ein schönes Geschenk.“, kommt mir abends in den
Sinn, während ich für den Tag danke. Die schönen Dinge sind oft so
einfach und doch so wundersam.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><br />
</p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-34106918236568337102020-11-08T16:41:00.002+01:002020-11-09T21:41:14.708+01:00König des Herzens<p>
</p><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Gehört
dein nächster Gedanke jemandem? Frage dich, wer dieser Jemand sein
sollte - suche nach ihm. Was findest du? Erinnerungen? Vorstellungen?
Eine Geschichte? Ein Gefühl oder eine Empfindung? Könntest du das
sein? Vergänglich, kurz aufflackernd? Suche weiter, wenn es dir möglich
ist. Es ist eine Gnade, genau hinschauen zu wollen – das Verlangen
zu haben, sich selbst zu erkennen.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Die
Suche endet im Nichts. Zwischen den Gedanken und Gefühlen ist immer
Leere. Und das, was sowohl die Bewegungen im Geiste als auch die
Leere bemerkt, ist zwar immer da aber nicht zu fassen, nicht zu
begreifen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Dieser
Jemand steht im leeren Raum und ist nicht existent, wenn wir ihn
suchen. Nichts als Schall und Rauch, Worte und Trugbilder. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Du
findest nur das Erkennen an sich. Das Erkannte, der Erkennende und
das Erkennen verschmelzen, sind eins. Nur der Geist trennt, der
Verstand seziert in Millionen Teile. Lass dich von der Illusion der
Vielfalt nicht ablenken. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Der
Blick darf im Herzen ruhen, still und klar, mitten im Licht, das du
dort erkennen kannst. Bleib mit der ganzen Aufmerksamkeit hier und
lass alles andere geschehen.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Keine
Gedanken, kein Wunsch, ein Jemand zu sein. Wir alle sind der gleiche
Niemand, ein glückliches, paradoxes, extrem reiches Nichts. Ein
Nichts, das wir niemals verstehen und an das der Verstand nicht
reicht. Hier darf alles fallen, was einem Jemand scheinbar gehört. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Ja,
es bleibt immer die Versuchung, ein Jemand zu sein. Ein Jemand mit
Grenzen, jemand, der alleine ist oder aber in schlechter
Gesellschaft. Jemand braucht immer jemand, irgendwas und das nächste.
Und ein Jemand weiß, dass auf Sonnenschein der Regen folgt und
umgekehrt. </span></span></p><p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Jemand ist niemals frei aber muss immer wichtig sein. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Dualität
oder Freiheit, Bedürfnis oder Liebe, Saturn oder Sonne... ersteres
braucht immer einen trügerischen Jemand, um überhaupt relevant zu
sein; letzteres ist einfach, was wir alle sind. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Im
Herzen kann ein Jemand nicht existieren. Ohne Gedanken stirbt er
einfach und niemand wird ihn vermissen. Die Qualität des Herzens ist
nicht fassbar und bedingungslos. Da ist niemand ein König, sondern
ein Königreich ohne Grenzen, ohne Anfang und Ende. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Der
König des Herzens ist allumfassend, unpersönlich und grenzenlos. Er
verschwindet in der Liebe zum Sein und zeigt seine Qualitäten in
einem Jemand, der erkannt hat, dass er immer ein Niemand war. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><br />
</p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-7989380090206787202020-10-11T15:03:00.002+02:002020-10-11T15:09:11.312+02:00Reife Leistung und ungewöhnliche Anforderungen<p>
</p><p style="margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">„<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Keiner
weiß es besser, wenige kennen sich so gut aus.“ Vielleicht sagen
das nur wenige derart direkt, aber insgeheim ist unpassende Arroganz
eine populäre Haltung, der ich des Öfteren begegnet bin. Dabei
lässt sich das Dilemma leicht erahnen: der durch die persönliche
Lebensführung unvermeidbar gewordene, persönliche Höhenflug zwingt
irgendwann zu einer ebenso unvermeidbaren, persönlichen Landung. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Die
Erhöhung der Person ist ein Wesenszug eines modernen Auftretens im
beruflichen und gesellschaftlichem Leben, sofern man eine Position
einnimmt, welche Verteidigungsmaßnahmen erfordert. Die Verteidigung
des Rufs, der Kompetenz, des Ranges und allem, was der Person die
Wichtigkeit verleiht, welche nicht bloß die Berechtigung zum guten
Leben erteilt, sondern auch mit gesellschaftlichen Rechten
einhergehen soll. Ähnlich wie ein Schmetterling erblüht der
erfolgreiche Mensch im günstigen Fall für eine kurze Phase in
seinem Leben zu einer bewunderten Person, der Anerkennung gebühren
muss. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Mit
aller Deutlichkeit wird gesellschaftlich kommuniziert, dass Fleiß,
Intelligenz, Leistungsbereitschaft und verschiedene andere Skills den
Erfolg begünstigen. Damit ist das Bild einer Person abgerundet, die
den Erfolg verdient hat. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Wer
schon einmal wichtige Geschäftsleute, z.B. am Nachbartisch im
Restaurant beobachtet hat, kann neben fachlichen Gesprächen auch
eine leicht erkennbare Hackordnung ausmachen. Der Rudelführer lässt
sich hier ebenso leicht erkennen, wie in jeder anderen Gruppe
sozialer Tiere – Hunde, Wölfe, Pferde, Schimpansen – überall
wird ein ähnliches Verhalten gezeigt. Im Tierreich dient dies der
Überlebensfähigkeit einer Gruppe, da z.B. der stärkste Affe oder
Hengst sein Erbgut weitergeben darf und über diverse Rechte verfügt,
um die Gruppe erfolgreich zu leiten. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Diese
natürliche Regelung macht selbstredend nur beschränkt Sinn am Tisch
der Geschäftsleute, auch wenn die Parallelen im Gehabe
offensichtlich sind. Es ließe sich noch eine Sinnhaftigkeit im Bezug
auf eine erfolgreiche Unternehmung machen, sofern der Schlauste und
Fähigste in der Gruppe tatsächlich diese Unternehmung leitet. Die
Zweifel sind diesbezüglich unter Tieren rarer gesät als in einer
Gruppe Menschen, welche selbstredend kniffligere Methoden kennen, um
die Karriereleiter emporzusteigen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">So
weit so gut. Problematisch kann es dann werden, wenn eine
Wahrnehmungsstörung die Person dazu beflügelt, diese berufliche
Position in andere Lebensbereiche hineintragen zu wollen. Sei es nun
die nervige Prahlerei im sozialen Raum oder die dauerhafte Betonung,
alles ließe sich managen, wenn man es nur richtig angeht, inklusive Optimierungs(rat)schlägen. Zuletzt durfte ich noch
beobachten, wie ein älterer Alpha-Geschäftsmann wie
selbstverständlich eine junge Kellnerin in eine unnötig lange
Prahlerei über seine beruflichen Leistungen verwickelte, inkl.
Lebenstipps für die junge Frau, und wie er selbstverständlich davon
ausging, dass die junge Dame dies zu interessieren hat. Diese
peinliche Überhöhung der Person findet sich in Ansätzen wie ein
Pilzgeschwür in der ganzen Gesellschaft. Das ist dann nicht nur ein
rein männliches Problem, sondern bezieht auch die gefühlte
Wichtigkeit vieler Frauen ein.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Mir
sind auch Narzissten bekannt, die beruflich sehr erfolgreich sind.
Den ein oder anderen Narzissten kennen wir alle aus den Medien.
Narzissmus ist ein anerkannte Störung der Selbstwahrnehmung, die
sich durch eine irritierende Selbstverliebtheit äußert. Trotz
dieser auf persönlicher Ebene eher abstoßenden Eigenschaft, kann
diese krankhafte Selbsterhöhung den beruflichen Erfolg noch
beflügeln. Ich kann nicht anders als zu fragen, was dieser Umstand
über unsere Gesellschaft und unsere Kultur aussagt? </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Anhand
der sich ändernden pädagogischen Ziele kann man ablesen, wie sich
eine Gesellschaft wandelt. Waren es in den 50er Jahren noch Werte wie
Disziplin und Gehorsam, sind heute Selbstbewusstsein und Ellenbogen
angesagt. Dies zeigt, dass sich das gesamte gesellschaftliche Klima
verändert hat. Niemand möchte, dass sein Kind beruflich untergeht
und ermutigt es eher, sich mit verschiedenen Mitteln durchzusetzen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Die
veränderten Erziehungsziele lassen sich auch in Verbindung bringen
mit dem aufkeimenden Neoliberalismus der 80er Jahre, der Amerika zu
dem gemacht hat, was es heute ist und auch an uns leider nicht
spurlos vorbeigeht. Es fragt sich, was auf den Raubtierkapitalismus
folgt: nun, die Anzeichen sind nicht zu übersehen, wir befinden uns
an einem Wendepunkt. Entsprechend werden sich die Wertevorstellungen
in den kommenden Jahrzehnten wohl wieder anpassen und, kurz gefasst,
zu mehr Tugenden der Vorsicht in stark kontrollierten
Gesellschaftsformen tendieren – davon bleiben dann auch
Erziehungsideale nicht ausgenommen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Ich
werde das vielleicht an anderer Stelle nochmal ausführen. Hier geht
es mir um eine andere Frage, denn die Probleme der Zeit lassen sich
nun mal nicht politisch lösen und sie werden sich vermutlich niemals
lösen lassen. Warum sollte sich nach X-Jahrtausenden menschlicher
Gesellschaften etwas an den hervorstechenden Merkmalen, wie Krieg und
Untergang ändern? Das Drama des Lebens sieht dies vermutlich nicht
vor. Und moderner Kapitalismus ist wahrlich keine
Gesellschaftsordnung, die auf Langlebigkeit ausgelegt wurde. Jeder
zusätzliche Milliardär ist ein Marker für den bevorstehenden
Kollaps einer Demokratie. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Beginnen
wir also lieber bei uns selbst und der Frage, wie weit die Mechanik
von Körper und Psyche, die eine (geglaubt) wichtige Person zu
erschaffen vermag, in unser Wesen reicht? Wie tief ist diese Person
im Wesen des Menschen verankert? </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Wir
haben uns angewöhnt, von einer großen Tiefe in unserer Psyche
auszugehen. Dabei ist die Kruste, welche die Person ausmacht, in der
Gesamtsphäre des Menschen eher eine winzige Größe. Die
Eigenschaften und Eigenarten einer Person verschwinden bereits mit
der Fähigkeit eine fortgeschrittene meditative Haltung einzunehmen.
In der gedanklichen Stille verschwinden die Ideen und Erinnerungen.
Die Vorstellungen über uns müssen gedanklich immer wieder erneuert
werden, damit wir uns damit identifizieren können. Verschwinden die
Ideen über uns selbst, verschwindet auch die Person. Was bleibt ist
eine schöne Aura des Friedens und eine liebevolle Haltung allem gegenüber. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Menschen,
die sich auf einen solchen Weg einlassen, verändern sich über die
Jahre dramatisch hin zu sanfteren und zugleich kompromissloseren
Wesen. Kompromisslos in der Wahrheitsliebe und in dem Bedürfnis, die
Tiefe des wiedererkannten Selbst auszuloten.</span></span></p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Der
Mensch reift von einem mit der Person identifizierten, hin zu einem
Wesen, dass keine Probleme mit seiner wachsenden Unwissenheit hat und
seine eigene Gegenwart am liebsten in Stille genießt. Die
Unwissenheit wächst, da sich alle Konzepte nach und nach als falsch
erweisen: Konzepte über uns selbst, die Welt, den Sinn des Lebens.
</span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Die
Begegnung zwischen Menschen ändert sich ebenfalls in diesem Prozess.
Es gibt die oberflächlichen Begegnungen von „Wie heißt du und was
machst du beruflich?“. Diese dienen einer gedanklichen Einordnung
auf Basis verschiedener Konzepte, die wir über Menschen gespeichert
haben. Das ist die langweiligste und unwürdigste Form, wie wir
anderen begegnen können. Man kann die Schubladen im Fragenden aus
einer stilleren Perspektive regelrecht aufspringen hören – die
Kategorisierung von Menschen erfolgt schnell, bequem und unbewusst. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Dabei
laufen wir Gefahr, die wichtigsten Aspekte im Gegenüber überhaupt
nicht zu erfassen und gleich einem Schlafwandler, blind und voller
Illusionen, das eigentliche Leben zu versäumen. Wir funktionieren
dann gemäß einer Programmierung, welche das Produkt unserer
bisherigen Lebenserfahrungen ist – ein Leben als Automat, der das
Leben immer weniger hinterfragt. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Direkter
aber auch wenig verbreitet, ist eine Begegnung in der Stille. Sind
wir selbst still, sind unsere Gedanken ruhig und absichtslos,
erfassen wir den Menschen zunächst in dem dem, was nicht still ist
und können erahnen, was dahinter verborgen ruht. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Ist
der andere auch still, wird die Begegnung erhebend. Ihr entspringt
dann reine Freude und eine liebevolle Haltung, die unserer
unverfälschten Natur entspricht. Diese Begegnungen sind selten und
wertvoll und ein Zeichen größerer Reife. Das ist es, was als „noble
company“ bezeichnet wird und was unserer Entwicklung hilfreich ist,
da mehrere Menschen gemeinsam auf das gemeinsame Wesen ausgerichtet
sind und sich selbst im anderen wiedererkennen dürfen. </span></span>
</p>
<p style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;"><span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;">Es
ist die Anforderung an ein soziales Leben, welches vonnöten ist, um
die Perspektive für die Wahrheit nicht zu verlieren. Diese
Anforderung ist zugleich ein Bedürfnis und ein lebendiger Ausdruck
der Stille in uns. Wir verlieren dabei mehr und mehr die Fähigkeit,
gesellschaftlich angemessen auf Heucheleien zu reagieren. Aber das
ist ein geringer Preis für die Erkenntnis, dass wir nicht nur die
Marionetten in einem Spiel, sondern zugleich auch die Puppenspieler,
die Bühne und die Zuschauer sind.</span></span></p>
<p> </p>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-82226530938020778102020-10-06T10:29:00.003+02:002020-10-06T11:51:18.321+02:00Das Lügenkarussell<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;"><b>Das
Lügenkarussell, </b>es
dreht sich immer schneller. Eigentlich, so mag man denken, müsste
den Akteuren angesichts ihrer Lügen mittlerweile speiübel sein –
vielleicht sind sie aber auch einfach an den Geschmack von
Verdorbenem gewöhnt. </span></span>
</div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;">Als
Zuschauer ist es jedenfalls nur schwer zu ertragen, mit welcher
Geschwindigkeit hirnrissige Absurditäten an die Bevölkerung
abgesondert werden. Vielen einstigen Unterstützern ist das eifrige
Nicken mittlerweile vergangen, andere können nicht mehr damit
aufhören. Wem die Sorge um die Gesundheit nicht den Verstand zerfressen hat, blickt fragend auf die Meldungen und weiß nicht mehr
so recht, was das alles soll.</span></span></div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;">Für
mich ist es eine dankbare Zeit des Chaos, in der das Übel mehr und
mehr ans Tageslicht tritt. In dem Chaos liegt viel Ruhe. Für andere
bedeutet diese Zeit, dass die eigene Verwirrung, lähmende Wut, Angst
und Enttäuschung eine größere Bühne bekommt und endlich beachtet
werden kann. Dann sind da noch diejenigen, welche immer noch an den
geliebten Alltag glauben und auf eine rettende Spritze warten –
hoffend, dass die Vergangenheit zurückkehrt.</span></span></div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;">Nein,
jetzt ist die Zeit, das große Spiel zu überschauen und hinter sich
zu lassen. Die vielen Wegweiser sind kaum noch zu übersehen. Es
liegt kein Heil in der Welt, keine Rettung in der Zukunft.
Eingesperrt sollt ihr sein, an ein unsichtbares Schreckgespenst sollt
ihr glauben, sagt der Ansager im Lügenkarussell. Dreht euch für
immer und vergesst jede Vernunft. </span></span>
</div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;">Aber
wen sollen die Psychopathen schrecken mit ihren Märchen? Jeder
Mensch stirbt ohnehin, verfault in der Erde oder verbrennt zu Asche.
Was soll für eine Person, die am Leben hängt, denn noch schlimmer
sein als der ohnehin wartende Tod? </span></span>
</div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;">Alles
ist ständig in Veränderung und die Geschichte lehrt uns das
immer gleiche Dilemma: eine untergehende Gesellschaft hat ihr
Haltbarkeitsdatum überschritten und war es vielleicht einfach nicht
wert, zu überleben.</span></span></div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;">Nur
Mut, es ist nicht mehr die Zeit, sich noch ernsthaft mit noch mehr
Fakten zu befassen und den geistigen und physischen Widerstand weiter
zu befeuern. Es ist Zeit, die Augen aufzumachen, die Welt als das zu
sehen, was sie ist: ein Schmierentheater, das den einen wirklichen
Zuschauer nicht berühren kann. Also fokussiere dich auf den einen
Zeugen, der den irdischen Workshop unablässig, gütig und in Liebe
beobachtet.</span></span></div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;">Denn
die Existenz dieser Welt ist auch schon ihre einzige Bestimmung. Und
sie existiert nur, weil wir sie in Liebe kreieren. Alles was darin
passiert, geschieht in uns selbst. Wir sind der Satan, wir sind Gott
das Lämmchen, das reuig in die Runde blicken und der Wolf, der das
Lämmchen reißen will – Himmel und Hölle vereint im liebevollen
Spiel. </span></span>
</div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;">Schau
nicht in die Welt, schau in Dich! Es ist alles so nah. Da ist ein
Gedanke, da ist ein Kribbeln, da ist noch ein Gedanke und was noch?
Genau, zwischen den körperlichen und geistigen Sensationen ist nur
Leere. Unendliche, befreiende Leere, die entdeckt werden möchte. Sie
ist die Grundlage für alles, was erscheint. Sie ist der Hintergrund
aller Bilder und Geräusche, von denen du glaubst, sie fänden da
draußen statt. </span></span>
</div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;">In
der Leere liegt Stille, und in der Stille löst sich alles in seine
Bestandteile auf: in Farben und Töne, wie auf einem LSD-Trip. Die
LSD-Reisenden früherer Tage kannten diesen Blick auf die Welt,
konnten ihn jedoch niemals länger halten. Sie verschmolzen mit der
Welt in wundervollen Farben und wussten dies nicht so recht zu
deuten. Es sind die jahrtausendealten Erfahrungen, die den Schlüssel
für eine beständige Änderung der Perspektive liefern: die
unablässige Innenschau, welche gepflegt werden kann und vielleicht
das größte Geschenk ist, das jemand erhalten kann,</span></span></div>
<div style="font-weight: normal; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-size: small;">Die
größer werdenden Ängste, Enttäuschungen und die Wut dieser Zeit
werden dadurch rettende Sprungbretter in die Freiheit – bittere
Medizin, die einmal verdaut, den Blick in die Unendlichkeit gewährt.
</span></span>
</div>
Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1483582104182412687.post-57620844850336895082020-09-27T18:43:00.001+02:002020-09-27T18:43:56.077+02:00Talk ins Blaue - Heldengeschichten und der Blick nach Innen<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="270" src="https://www.youtube.com/embed/E81IE6i1IYc" width="480"></iframe>Matthiashttp://www.blogger.com/profile/08713937460009644801noreply@blogger.com0