Montag, 13. April 2020


Innere Freiheit, empfundene Freiheit, wahre Freiheit

Der Freiheitsgedanke beschäftigt zur Zeit viele Menschen. Wie kann ich frei sein, wenn ich kontrolliert werde und mich nicht bewegen kann, wie ich möchte?
Freiheit hat dabei mit der Option zu tun, etwas tun zu können, wann, wie und wo ich es will. Und das kann frustrierend sein, wenn einem aufgezwungen wird, seinen Lebensraum zu verkleinern, selbst, wenn dies zu einem angeblich guten Zweck geschieht.
Die an äußerliche Gegebenheiten gebundene Form der Freiheit hat immer ihre Grenzen. Sie ist zudem an Vorstellungen gebunden und damit auch an die Akzeptanz, bestimmte Freiheiten niemals leben zu können. Jedes Leben hat seine Grenzen und Beschränkungen. Das ist einfach die Realität der physischen Existenz. Das menschliche Leben ist räumlich und zeitlich beschränkt. Wir machen uns nur nicht immer über diese Beschränkungen Gedanken. Mit 30 machen wir uns keine Gedanken darüber, dass wir in wenigen Jahrzehnten bestimmte Aktivitäten nicht mehr machen können. Es würde auch keinen Sinn machen, solche Gedanken zu verfolgen.
Auch, wenn es uns nicht bewusst ist: wir akzeptieren diese Beschränkungen und leben damit. Nur ein überaktiver Verstand würde gegen diese natürlichen Limitierungen ankämpfen.
Eine wie auch immer konstruierte Beschränkung - unser ohnehin schon limitierten Freiheit - wirkt dabei aber ungleich schwerer. Im Namen der Angst und scheinbarer Solidarität wird sie im Augenblick hingenommen, denn wir sind es aufgrund unserer Programmierung gewohnt, uns bei drohender Gefahr zurückzuziehen und Schutz zu suchen.
Dieses Programm ist jedoch nicht auf eine längere Zeit ausgelegt. Es ist wider unserer Natur, den Status der Bedrohung so lange aufrecht zu halten. Der Gedanke, eingesperrt zu sein, unfrei zu leben und eine ständige, unsichtbare, potentielle Bedrohung im Nacken zu spüren (wenn man dies denn glaubt) kann unglücklich und krank machen. Wenn man ehrlich ist und den Gedanken verfolgt, kann das Leben in jeder Sekunde enden. Jedes Jahr sterben alleine in Deutschland knapp 900 Tausend Menschen, davon 100-200 Tausend am plötzlichen Herztod. Sich gedanklich mit diesen scheinbaren Bedrohungen zu befassen, macht unfrei und begrenzt unser Dasein enorm.
Wer sich mit seiner wahren Natur befasst, kann diese Ängste und Begrenzungen leichter durchbrechen. Sämtliche Limitierungen heben sich in dem Moment auf, wenn die Aufmerksamkeit ihren Ursprung berührt. Wir sind dann unberührt von Problemen und es gibt keine Beschränkungen. Schwere und Angst lösen sich in unserem natürlichen Dasein auf. Dadurch können wir freier handeln und natürlicher entscheiden, was für uns gut ist und was nicht. Wahre Freiheit kann sich etablieren und uns bewusst werden. Es geht dann nicht mehr darum, möglichst weit zu reisen und viel zu erleben.
Das Entdecken des eigenen Seins ist wie das Öffnen einer Tür in die Unendlichkeit. Es braucht unendlich viel Zeit, diese innere Welt, die auch in das sogenannte Außen strahlt auszuloten.
Wenn du deine Augen wirklich öffnest und dabei deine Aufmerksamkeit nach innen richtest, siehst du nur noch das Selbst – das,was du bist. Dann existiert nicht anderes mehr. Was du siehst, wird durchbrochen von dem Licht, das du bist. Wohin kannst du dann noch reisen? Was kann dich dann noch glücklicher machen? Das ist wahre Freiheit.

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