Freitag, 21. August 2020

Dankbarkeit als größtes Geschenk

Dankbarkeit als größtes Geschenk

„Dankbarkeit ist Magie“, las ich letztens. Und das stimmt. Von Herzen kommende und damit innerlich wogende Dankbarkeit ist pure, kreative Kraft. Sie kann nicht nur das Leben formen, sondern ist ein regelrechter Turbo für den Prozess der Selbsterkenntnis.
Dankbarkeit ist aber eine Fähigkeit, über die nicht jeder direkt verfügt und die oft neu erlernt werden muss. Nicht jeder weiß, wie man sich dieser Haltung annähern kann. Es kommt erschwerend hinzu, dass ihr Wert nicht erkannt wird in Gesellschaften, die darauf ausgelegt sind, sich auf Probleme und Mangel zu fokussieren und alles Erreichte auf die persönliche Leistungskraft zurückzuführen. Qualitäten wie Segen und Gnade werden dabei ausgeblendet und schlicht negiert. Nein, für Dankbarkeit braucht es ein anderes Weltbild.
Zunächst stellt sich aber die Frage, wem gegenüber wir dankbar sein sollten und vor allem für was? Letztere Frage beantwortet sich leicht: für alles. Es gibt nichts, was einem wirklich Suchendem auf seinem Lebensweg nicht hilfreich ist – auch, wenn es nicht so scheint.
Warum sollte jemand z.B dankbar sein, wenn sein Fahrrad geklaut wird? Sind nicht Trauer, Wut und das Streben nach Konsequenzen für die Zukunft viel naheliegendere Reaktionen? Sicherlich stimmt das. Für jemanden, der wirklich schaut und wissen will, was er ist, sind solche schmerzvollen Erfahrungen aber darüber hinaus wertvolle Hinweise.
Das Unbewegte beobachtet die Gefühle, die erscheinen – ob diese nun als schmerzvoll oder schön interpretiert werden. Dieses dahinter liegende Unbewegte zu erkennen und den Frieden, der dabei gewahr wird, lässt meist schon ohne weiteres Bemühen Dankbarkeit im Menschen aufkommen. Dankbarkeit, die, einmal erkannt, nur noch gepflegt werden muss.
Bevor die Dankbarkeit gegenüber schwierigen oder sogenannten negativen Erlebnissen aufkommen kann, müssen bereits erste Schritte gemacht sein. Erste Schritte im Hinblick auf die Fähigkeit, das äußere und innere Erleben aus der Perspektive des Beobachters zu betrachten.
Dankbarkeit erfordert auch eine Beziehung zum unsichtbaren Leben, zu dem, was das Leben durchströmt und kreiert. Dankbarkeit und Gebet können hier durchaus als Synonyme behandelt werden. Der Dank ist das wirkungsvollste Gebet, da es von Liebe getragen wird.
Hier muss erklärend zugefügt werden, dass auch (und vielleicht sogar besonders) solche Menschen beten, die erkennen, dass hinter allem ein universelles Bewusstsein wirkt.
Dem universellen Bewusstsein können und sollten wir auch eine Form geben, da das universell göttliche viele Aspekte und Prinzipien enthält, die wir besonders lieben und die unser Erkennen im besonderen Maße fördern. Denn es geht nicht nur um reines Erkennen, sondern auch um die Liebe, welche durch Hingabe erblüht. Der Fokus im Gebet auf eine Gottesform, wie z.B. Jesus, Buddha, Ishvara, Krishna oder ein Prinzip wie Liebe, Leere, Energie, kreiert ein Gefäß des Göttlichen, welches wir direkt ansprechen können. Das ist eine direkte Adresse, die einen Dialog der Liebe erlaubt - ein Geben und beschenkt werden.

Wir selbst sind dieses universelle Bewusstsein und können dies in der Meditation und im meditativen Erleben erkennen. Was durch meine Augen schaut ist einfach nur ICH BIN. Und in diesem ICH BIN, der göttlichen Bewegung zur Individualität, beginnt bereits die Ausdehnung in den unsichtbaren, göttlichen Raum, der wir selbst sind. Dieses Erkennen ist bereits die größte Gnade, da sie uns aus den Fesseln des Glaubens an menschliche Begrenzung und Isolation befreit. Das Gebet und die Dankbarkeit für diese Gnade fördert das weitere Erkennen, da die Dankbarkeit die Verbindung zu dem stärkt, was wir im Grunde selbst sind.
Dankbarkeit ist ein liebevoller Fokus auf das Göttliche und dieser Fokus richtet das Leben auf diese Reise in unseren Ursprung aus. Das Leben, welches ein Ausdruck unseres tiefsten Selbst ist, beugt sich der Suche nach der Heimat und ebnet den Weg für das Erkennen. Tief empfundene Dankbarkeit schließt dann nichts mehr aus, sondern bezieht die gesamte Schöpfung ein. Aus dieser Haltung erscheint das Leben selbst wie ein Wunder. Das Schöne wird in allem entdeckt und diese Liebe zum Selbst kann den Weg erleichtern.

Freitag, 7. August 2020

Das Gleichnis der Gleichheit

Das Gleichnis der Gleichheit

Eine auf politische Korrektheit gebürstete Gesellschaft verliert ihre Identität und Freiheit. Wenn nur noch eine Meinung gilt und alle anderen Meinungen mit Sanktionen bestraft werden, ganz gleich, wie gut oder richtig diese Meinung im Moment scheint, dann ist dies gelebter Faschismus.
Dabei ist die Meinungsvielfalt und die Freiheit, eine Meinung ausdrücken zu dürfen, ohne auf ihr zu beharren, ist ein essentieller Fortschritt des Zeitalters der Aufklärung. Es ist die Grundlage jeder wissenschaftlichen Betrachtung, dass eine Annahme nur so lange gültig ist, bis sie widerlegt wurde.
Das gleiche sollte auch für Meinungen gelten. Kann meine Meinung mit Argumenten widerlegt werden, so ist es ein Zeichen von Reife und Aufgeklärtheit, diese Meinung zu revidieren.
Das Beharren auf eine Meinung war zwar immer eine gesellschaftliche Realität. Dieses Fehlverhalten hat aber erst in den letzten Jahrzehnten wieder schleichend und auffallend Einzug in Politik, Wissenschaft und die öffentliche Diskussionskultur gehalten und wurde dadurch zu einem gesellschaftlichen Konsens, der sich in radikalem Verhalten ausdrückt.

Jede faschistische Gesellschaft hat es dabei zunächst "gut gemeint". Zum Schutz des Volkes, zum Wohle der Gesellschaft, für Gott und die Religion. Aktuell, und das können wir tagtäglich verfolgen, sind beispielsweise Fragen um Gender, Rassismus und Wissenschaft von einer gefährlichen Meinungsdiktatur betroffen.
Es werden Kinderbücher umgeschrieben oder aus der Pädagogik verbannt, der Frauensport wird mit neuen Weltrekorden von Transgendern überhäuft, Diskussionen um die Sinnhaftigkeit von Gesichtsmasken und Corona-Tests werden nicht zuende geführt, Massnahmen zum Schutz des Klimas höchst einseitig beleuchtet. 
Es wird lediglich diktiert und über alle Medienkanäle wird die gleiche Meinung verbreitet, obwohl es Diskussionsbedarf gäbe.
Dabei geht es nicht um die Frage, ob eine Massnahme oder Haltung richtig oder falsch ist, sondern, und an dem Punkt müssten wir wieder beginnen, um das Erlauben einer lebendigen Diskussionskultur - vor allem in den Medien, die scheinbar alles kontrollieren.

Die Diskussionskultur hat sich auf ein Stammtischniveau reduziert. Auch scheinen große Teile der Bevölkerung unter großer Diskussionsmüdigkeit zu leiden und verkriechen sich lieber in ihre kleine Privatwelt - alles gut, so lange ich nicht persönlich betroffen bin. Das ist ein Problem in einer satten Gesellschaft, der es nichts ausmacht, eine Meinung vorgekaut zu bekommen und die an eine hehre Moral den Oberen glaubt, welche ihnen selbst schon lange abhanden gekommen ist.

Keine Gesellschaft überlebt ewig und das ist keine Neuigkeit. Zumal unsere Gesellschaftsordnung bereits auf "Exodus" ausgelegt ist. Wie lange geht es wohl gut, wenn ein Prozent mehr als ein Drittel des Vermögens besitzen und dieser Anteil stetig wächst und dieser Prozess durch eine drohende Pleitewelle noch beschleunigt wird?

Das mag jetzt alles sehr kritisch und ernst klingen. So ist es aber gar nicht gemeint.  Denn ein wirkliches Drama ist das alles nicht. Es ist Bestandteil der Geschichte.
Letztlich werden Menschen geboren und sterben wieder, sie gewinnen und verlieren - und das alles in einem Augenblick. Unser Leben ist zu kurz, um es wirklich persönlich zu nehmen. Über die Freiheit unserer Entscheidungen habe ich auch schon geschrieben. Es bleibt eine Illusion.  
Kommen wir deshalb zum Titel dieses Artikels und damit zum eigentlichen Punkt. Im Grunde ist die Gleichmacherei, wie wir sie erleben, eine Perversion einer im Ursprung richtigen Annahme.
Alles ist von der gleichen "was auch immer" durchdrungen.
Richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf ihren eigenen Ursprung im Bewusstsein und bleibt der Blick mit offenen Augen nach Innen gerichtet, dann kann dies leicht erkannt werden. Die Welt, die Objekte darin, der eigene Körper und sogar die Luft sind von dem gleichen Stoff durchdrungen. Nichts in dieser Welt hat tatsächlich eine feste Substanz. Oder anders ausgedrückt: ich kann diese eigentlich virtuelle Welt nur berühren, weil der Körper ebenfalls virtuell ist.
Was wir eigentlich sind, spielt die ganze Zeit nur mit sich selbst. Eigenartige Spiele zugegeben, aber so ist das wohl in einer Welt von mannigfaltiger Dualität.
Diese Sichtweise wird keine Gesellschaft retten. Wer aber immer das Gleiche in allen Dingen erkennt, kann sich über das Drama erheben bzw. erkennen, dass er nie Teil des Dramas war.
Ist der Bogen von der Meinungfreiheit zum Gleichnis des Gleichen arg kostruiert? Sicher doch. Aber es dient dem Erkennen, dass jedes Drama kein wirkliches Drama ist und dass es letztlich nur einen Ausweg gibt. Dem Tod der Person während der Lebenszeit zu erleben und nicht erst mit Angst auf dem Totenbett, wenn der Körper nicht mehr kann.   
Über all dies kann man mal reden - vielleicht hat es eine Wirkung, vielleicht nicht, wer bestimmt das schon?

Donnerstag, 30. Juli 2020

Zahlen sagen manchmal mehr als Worte

Zahlen sagen manchmal mehr als Worte

Jedes Jahr werden ca. 135 Mio. Kinder geboren und es sterben etwa 50-60 Mio. Menschen weltweit.
Etwa zwei Drittel der Tode sind altersbedingt, d.h. oft verbunden mit Erkrankungen, denen der geschwächte Organismus nichst mehr entgegen zu setzen hat.

Offiziell sterben unter anderem:
  • ~ 9,5 Mio. an koronaren Herzkrankheiten
  • ~3 Mio. an chronischen Lungenerkrankungen
  • ~3 Mio. an Lungenentzündungen
  • ~ 3 Mio. an Alkoholmissbrauch
  • ~ 1,4 Mio. an Durchfall
  • ~1,4 Mio. durch Verkehrsunfälle
  • ~1 Mio. an AIDS
  • ~800.000 an Selbstmord

    Von den 7,7 Milliaren Menschen auf der Erde leiden 821 Mio. an Hunger. Etwa 30-40 Mio. Menschen sterben im Jahr an zu wenig Nahrung bzw. den direkten Folgen der Unterernährung.

Aktuell fallen zudem noch ~670.000 Menschen unter die Todeszahlen, die positiv auf Corona getestet wurden. Die genauen Todesursachen wurden leider nicht veröffentlicht. Es gibt aber qualitative Studien, die zeigen, dass meist massive Vorerkrankungen und/oder hohes Alter vorliegen. Man schätzt, dass wenige Prozent tatsächlich an den Folgen eines Corona-Virus und damit einer Lungenerkrankung sterben. Folglich, je mehr getestet wird, desto mehr Menschen fallen in die Statistik.
Es bleibt also zu erwarten, dass die Zahl der sog. Corona-Toten noch weiter steigen wird – das wird dann, je nach Testintensität und -dichte, die „zweite“ und „dritte Welle“ genannt.
Die spanische Grippe (vor 100 Jahren) hatte ebenfalls drei Wellen – es starben ca. 30-40. Mio. Menschen an den direkten Folgen.

In D sind aktuell aufgrund von Corona momentan etwa 650.000 Menschen ohne Job. Die Zahl steigt stetig weiter. Seit Mitte März haben laut Handelsblatt (9.7.) alleine in den USA etwa 45 Millionen Menschen ihren Job verloren. Weltweite Zahlen zur Massenarbeitslosigkeit und Verarmung stehen noch aus.
Die Prognose ist jedoch offensichtlich: es kommen massive Insolvenzen und damit auch eine Verschiebung des Vermögens hin zu den ohnehin extrem Wohlhabenden auf uns zu.  

Die Verhältnismäßigkeiten dieser Krise kann und sollte sich jeder selbst vor Augen führen.

Sonntag, 19. Juli 2020

Das Leben wird dich immer kriegen...

Das Leben wird dich immer kriegen...

don´t think a mountain home means you´re free
a day doesn´t pass without its cares
old ladies steal my bamboo shoots
boys lead oxen into the wheat
grubs and beetles destroy my greens
boars and squirrels devour the rice
things don´t always go my way
what can I do but turn to myself
(aus: „The mountain poems of Stonehouse“, übersetzt von Red Pine)

So beschreibt der erleuchtete Einsiedler Stonehouse im 14. Jahrhundert die Erschwernisse des eigentlich einsamen Lebens auf einem Berg. Er weist darauf hin, dass das Leben überall und immerzu Herausforderungen für uns bereithält. Seien es nun die Tiere, welche die Ernte zerstören oder vorbeiziehende Menschen, die jede Gelegenheit zur Achtlosigkeit oder zum Stehlen nutzen. Diesbezüglich hat sich niemals etwas geändert. Wenn also der Leser glaubt, das Leben als Eremit sei irgendwie einfacher – Stonehouse sagte es mit folgenden Worten eindrücklich, dass es nur einen Weg gibt, der Vorstellung von einem einfachen Leben zu entkommen: was kann ich tun, außer mich meinem Selbst zuzuwenden? Die wahre Freiheit, so erkennt es der erleuchtete Einsiedler, liegt nur in der Schönheit des eigenen Selbst, im Frieden und der Liebe, die wir alle im Kern sind.
Auch wenn es so scheint, als würde uns das Leben in Arbeit und Schwierigkeiten ersticken wollen, so ist der ganze Trubel nur an der äußersten Oberfläche unseres Sein zu erkennen. Tauchen wir nur ein wenig in das ein, was die Tiefe unserer wahren Natur offenbart, verschwindet jede Mühsal und jeder Kummer schneller als es der Verstand glauben mag.
Die Fähigkeit zur Innenschau, die über Emotionen und Gedanken hinweg blickt, kann ein mächtiges Werkzeug im Leben sein, sofern es gepflegt wird. In ruhigen Zeiten das Selbst zu erforschen, mit allen Mitteln, die z.B. in diesem Blog aufgezeigt werden oder durch einen Lehrer vermittelt werden können, lässt uns in stürmischen Momenten erkennen, dass da kein Sturm ist. Sehen wir einen Horrorfilm, dann verschwindet die Furcht, sobald wir dem Film die Aufmerksamkeit entziehen. Haben wir einen Alptraum, so weicht die Angst mit dem Erkennen, dass es nur ein Traum ist. Sind wir daran gewöhnt, einen Einblick in das Ausmaß des inneren Friedens zu gewinnen, kann uns der oberflächliche Trubel immer weniger anhaben.
Die Triggerpunkte verschwinden nach und nach, auch wenn es sich um sogenannte tiefe psychische Wunden handelt, die das Leben immer wieder aufreißt. „What can I do but turn to myself.“, meint nicht mich selbst als Person. Der zum wahren Selbst erwachende Mensch erkennt in Körper und Psyche lediglich eine automatische bzw. karmische Funktion, die eingebettet in die gesamte Existenz gemäß Ursache und Wirkung ohne menschlichen Willen und Entscheidungsfreiheit abläuft - eben wie ein Film, der ein Drehbuch hat. Was im Erkennen der eigenen Natur nachlässt, ist der Glaube an die Identifikation mit Körper und Geist. Dadurch entspannt sich das ganze System nach und nach und auch das Leben wird tendenziell „leiser“ - gemäß der Stille und dem Frieden, welche in uns verborgen liegen. Aber niemals so ganz und auch nicht sofort, wie uns Stonehouse so wunderbar aufzeigt.

Freitag, 26. Juni 2020

Wer regiert hier wen? Über die Wichtigkeit der Unterscheidung!


Wer regiert hier wen? Über die Wichtigkeit der Unterscheidung!

Geld heißt es, sei Macht und diese Einsicht beruht auf Beobachtungen, die nun mehr als offensichtlich gemacht wurden. Keine mächtige Organisation, auch keine Partei und keine NGO kommt ohne mächtige Geldgeber aus. Entsprechend sind es Einzelinteressen, die weltweit propagiert und vertreten werden. Von dieser Ebene geschieht nichts! zum Besten der Weltbevölkerung - das sollte jedem klar sein.
Zur Ablenkung und Täuschung werden uns Bilder von Gut und Böse, Richtig und Falsch tagtäglich um die Ohren gehauen (sofern wir uns darauf einlassen). Es gibt immer weniger Grautöne, dafür mehr grobe, einseitige Unterscheidungen im Journalismus. Die Medien gehören letztlich Menschen mit Kapital und Interessen und sind eingebunden in finanziell fein gestrickte Netzwerke. Jede Redaktion hat Vorgaben und manch kritischer Bericht ist schlichtweg nicht mehr erlaubt. Wer etwas anderes sagt wird diffamiert und verleumdet, was die Bevölkerung noch mehr verunsichert.
Allgegenwärtig sind die Methoden, welche in den Standardwerken zu Propaganda und Manipulation der Massen beschrieben werden. Es werden die Techniken der Beeinflussung genutzt: es wird Angst gemacht, an Emotionen appelliert und es wird damit gerechnet, dass die kreierte Massenhysterie eine Gesellschaft blind und beeinflussbar macht. Das Volk verlangt durch die Angst nach starker Führung und kann nichts mehr mit Freiheit anfangen. So wiederholt sich dunkle Geschichte im neuen Gewand.

Die herrschende Gesellschaftsordnung ist der Kapitalismus – eine Ideologie der Neuzeit. Das Endstadium des Kapitalismus bedeutet Zentrierung und Monopolismus. Die Schutzmechanismen, welche dies verhindern sollen, werden leicht durch die Herrschenden ausgehebelt. Das Resultat ist: die Welt gehört heute wenigen, die überall regieren. Das Geld hat sich immer mehr zentriert und die 0,1 % Superreichen sind omnipotent in allen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Bereichen an Schlüsselstellen vertreten. Wir können überall nachlesen, wie viel die Mächtigen an der Krise verdient haben und es ist zu erwarten dass sie sich noch mehr bereichern werden, während andere insolvent gehen und ihr Geschäft und ihren Besitz aufgeben müssen. Wir erleben hier eine massive Kapitalverschiebung direkt vor unserer Nase aber sollen uns an Viren und Rassismus abarbeiten.

Wir leben in einer Welt, die sich schleichend verändert hat. Dies wird immer offensichtlicher und es wird geradezu überdeutlich, wenn man einen Blick auf 40 Jahre alte Fernsehdiskussionen wirft und diese offenen, gelassenen Gespräche mit der einseitigen politischen Korrektheit der Jetztzeit vergleicht. Errungenschaften, wie Demokratie und Meinungsfreiheit sind in den Jahren unbeobachtet zwischen den Fingern verronnen.
Ein eigenartiges Spiel, welches sich beobachten lässt und viele Menschen fragen sich, was jetzt zu tun ist.

Mir wird deutlich, dass die Unterscheidungsfähigkeit immer wichtiger wird. In der Entwicklung zu dem, was wir alle sind, ist die Fähigkeit zur Unterscheidung eine zentrale Fähigkeit, die von immenser Bedeutung ist. Das geschärfte Bewusstsein, welches unterscheidet und nicht mehr der Angst und falschen Propheten folgen braucht. Es unterscheidet zwischen dem, was beobachtet und alles bezeugt und dem, was geschieht. Das klingt vielleicht unbedeutend, ist aber der wichtigste Faktor zwischen dem Prozess des Aufwachens bzw. der Erleuchtung und dem leiderfüllten Leben als Person in einer Welt.
Es ist auch wichtig, um die kreierte und im Volk manifestierte Angst zu erkennen und zu begreifen, dass die Angst kein Teil von dem ist, was wir sind. Nur ohne Angst können wir frei und richtig handeln und müssen keinem Heilsversprechen glauben und keine Gespenster bekämpfen.
Die Unterscheidungsfähigkeit sollte durch eine geschärfte Aufmerksamkeit geschult werden. Das Bewusstsein für das eigene Sein, die ungetrübte Existenz, ist der Dreh- und Angelpunkt. In diesem Sein taucht alles auf, was wir als uns und unser Leben, unsere Welt betrachten. Ohne dieses Sein verschwindet alles. Das ist zunächst die einzige Wahrheit, die wir erkennen und akzeptieren müssen. Auch ohne Religion und Führung tauchen in dieser einfachen Verschiebung unseres Bewusstseins alle göttlichen Eigenschaften auf, nach denen sich der Mensch insgeheim sehnt.
So wird das Leben zu einem Spiel in einem Theater, das wir selbst sind. Wir sind das Haus, die Schauspieler, die Kulissen und die Zuschauer zugleich. Und andererseits sind wir nichts davon.
Das ist die wahre Freiheit, die uns niemand nehmen kann und die niemand kennt, dessen Herz von Gier erfüllt ist.
Mit dieser Haltung können wir mutig unser Leben leben. Das bedeutet, wir sind nicht betrübt durch die Angst, welche das stärkste Mittel der Kontrolle und die größte Einschränkung im Leben ist. Wir müssen uns nicht abarbeiten an trügerischen Berichten und keine Wut auf unseresgleichen ausleben. Wir müssen nicht konsumieren, um uns zu befriedigen und um einen Ausgleich für das Unglück in toten Gegenständen zu erkaufen. Wir lassen uns dann nicht mehr beirren durch die Hysterie und das beschworene Ende des Leidens durch ein Heilmittel und die totale Kontrolle, die uns schmackhaft gemacht werden soll. Wir erkennen einfach, dass wir schon immer frei waren und keiner uns etwas kann.

Samstag, 20. Juni 2020

Vom Alltagsbewusstsein in die Meditation

Vom Alltagsbewusstsein in die Meditation

Schau aus deinen Augen, erkenne deine Gedanken, spüre deinen Körper. Erkenne, dass etwas in dir alles wahrnimmt. Dehne die Aufmerksamkeit soweit es dir möglich ist. Nimm alles wahr, was in dir und um dich ist.
Dann lass das Pronomen weg und schau aus den Augen, erkenne die Gedanken und spüre den Körper. Die Aufmerksamkeit fällt weiter in ihren Ursprung, lässt die Welt der Erscheinung los.
Dieser Ursprung liegt im ICH BIN und existiert vor jedem Gedanken, vor jeder Vorstellung von einer Person und einer Welt. Entsprechend führen Gedanken und Ideen nicht dorthin, nur die totale Entspannung und das Fallenlassen alles Vergänglichem.
Vertieft sich die unpersönliche Wahrnehmung der Welt, dann ist da nur noch Sehen, Erkennen, Spüren. Die fünf Sinne und das Erkennen der Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen sind einfach etwas, das im Raum erscheint. Die Welt, der Mensch - alles reduziert sich auf eins, was erscheint und verschwindet. In der Loslösung ist alles, was erscheint, in Bewegung. Tauchst du tiefer in diese Wahrheit, dann ist da nur noch Licht, Liebe und Ton. Das Ich verschwindet, die Welt verschwindet, was fest schien erscheint in Bewegung und ist nicht zu trennen vom leeren Raum.
Auf jeden Gedanken, der aus Gewohnheit verfolgt wird, folgt ein zweiter Gedanke und die Aufmerksamkeit ruht nicht mehr im Sein. Die Welt erscheint durch den Gedanken, welcher Assoziation, Erinnerung und Interpretation ist. Er hilft bei der Orientierung in der Erscheinung, kann aber nicht erreichen, nicht begreifen, was du wirklich bist. Das Spiel ist, den Gedanken wieder loszulassen, zu erkennen, dass Gedanken beobachtet werden, aber niemand wirklich da ist, der denkt. Frag dich, zu wem der Gedanke kommt, ohne einen Gedanken für die Antwort zu bedienen und du bist wieder dort, wo dich der erste Gedanke hergeholt hat. Da ist wieder nur das, was sieht, hört... alles wahrnimmt.